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Schulen befürchten Fake-Texte dank AI

Von Bernhard Baumgartner

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Lange waren computergenerierte Texte schlicht zu dumm, um als menschliche Leistung durchzugehen. Doch nun beweist eine Künstliche Intelligenz das Gegenteil. Die Software, die sowohl Aufsätze und Referate schreiben als auch Mathe-Aufgaben lösen kann und noch dazu gratis im Internet angeboten wird, erweist sich offenbar als geradezu ideal für das Bildungssystem geeignet. Denn nicht wenige Aufgaben an Schule oder Uni werden damit gelöst, dass ein Text abgegeben wird. Vielen Absolventen werden noch überdimensionale Brieftonnen in Erinnerung sein, die vor dem Institutssekretariat aufgestellt waren und in die tausende Mappen mit abzugebenden Texten geworfen wurden. Die Resultate dieses Prozesses, mehr oder weniger oberflächlich gelesene studentische Werke, hatten dann Monate später eine Note im Online-System zur Folge.

Der Chatbot ChatGPT des kalifornischen Start-ups OpenAI führt das System ad absurdum. Denn seit ihrem Start kann die AI seitenweise Texte aus Vorlagen aus dem Internet zusammenschustern, die - oberflächlich betrachtet - als Studententext durchgehen könnten. Kreativer Input dabei: null.

Lehrkräfte, Schulen und Unis fragen sich nun auf gut Österreichisch, wo denn da die Leistung war, und beginnen die Prüfungsbedingungen anzupassen. In New York haben Schulen bereits den Zugriff auf ChatGPT über ihre Netzwerke eingeschränkt. Manche kehren gar zu Altbewährtem zurück: Abgabe in Handschrift. Damit tut sich die AI schwer.