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Das Ende des Regenbogens

Von Gregor Kucera

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Echauffieren ohne Wissen und Nachdenken ist nie eine gute Idee. Dies zeigt ein Shitstorm, der jetzt die Band Pink Floyd traf. Diese veröffentlichte 1973 das Album "The Dark Side of the Moon", dessen ikonisches LP-Cover ein Prisma zeigt, das einen Lichtstrahl in die Spektralfarben bricht. So weit, so gut. Nun verwandelten Pink Floyd zum 50-jährigen Bandjubiläum das Logo ihrer Auftritte in den Sozialen Netzwerken in die Zahl "50" und hinterlegten die Ziffer "0" mit den Spektralfarben des Lichts.

Nach der Lehre des Lichts meinen Spektralfarben gemeinhin die Regenbogenfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Und diese Regenbogenfarben sorgten nun wiederum dafür, dass eine durchaus erkleckliche Zahl von Menschen ihrem Hass gegen eine Band, die ihrer Meinung nach vor dem "Woke-Sein" der linkslinken Gutmenschen und der LGBTQIA+-Gemeinde in die Knie gegangen sei, im digitalen Raum Ausdruck verleihen zu müssen glaubte: "Seid ihr Feiglinge vor der woken Meinungsdiktatur in die Knie gegangen? Man sollte die Alben verbrennen. Löscht den Regenbogen! Gibt es auch eine Hetero-Fahne? Das waren noch Zeiten, als eure Songs von Katzen und Gnomen handelten. Syd fehlt, er stand nie für diesen linken Unsinn."

Manchmal ist ein Regenbogen einfach nur ein Regenbogen. Da sind Hintergrundwissen und Bildung wichtig. Und noch wichtiger sind immer noch die Regenbogenfahne, Respekt und Menschenwürde, denn die ignorante Dummheit stirbt nicht aus.