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Künstler, Aktionär oder arbeitslos?

Von Gregor Kucera

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Nun steht also schon wieder eine weitreichende Veränderung bevor, mit großen neuen Chancen - doch die Probleme bleiben die altbekannten. Unternehmen sprechen von bahnbrechenden Errungenschaften und wahrer Disruption am Arbeitsmarkt durch Künstliche Intelligenz. Jobs fallen weg, und der Mensch bekommt mehr Freizeit. Diametral dagegen stehen die politischen Überlegungen, Teilzeit so unattraktiv wie möglich zu machen, damit Vollzeitbeschäftigung boomt, egal wie schlecht die Gehälter oder die Kinderbetreuungsangebote.

Für die Medienbranche, die ohnehin unter Druck steht, von der Politik sträflich vernachlässigt und vergessen wird, und derzeit in einer Art Selbstlähmung das eigene Sterben beobachtet, hat mit Künstlicher Intelligenz gleich den nächsten Schlag in die Magengrube durch die IT-Giganten zu verkraften. Wenn Suchanfragen gleich komplette und kompetente Antworten abliefern, wer muss dann noch auf die Website schauen, und womit sollen die Medien dann Geld verdienen?

Es wäre dringend an der Zeit, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, nicht den Profit. Denn was bedeutet es für die Zukunft? Die einen haben mehr Zeit und ohnehin schon Geld, um noch mehr über Aktien und Investitionen zu verdienen, andere nutzen die Zeit für Kunst und Kreativität und weiteres Prekariat und der Rest, der hat dann viel Zeit, weil er arbeitslos ist? Das sollte wahrlich nicht das Ziel der Politik und der IT-Industrie sein.