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Eine Ziege namens Karim Benzema

Von Christoph Rella

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Soso, Karim Benzema hält sich also für eine Ziege? Natürlich nicht wörtlich. Dennoch gibt sein jüngstes Posting auf Social Media, laut dem er sich selbst als GOAT - Greatest Of All Time - betitelt, zu denken. Klar ist es nicht so toll, wenn man, wie geschehen, bei der Wahl zum Weltfußballer nur den dritten Rang hinter Lionel Messi und Kylian Mbappe holt, aber so funktioniert Demokratie. Noch mehr zu denken gibt aber das skandalöse Verhalten von Benzemas Fans, die sich nach der Niederlage ihres Idols an jenen abarbeiteten, die für Messi oder Mbappe gestimmt hatten.

Zu spüren bekam dies etwa der aktuell verletzte David Alaba, der im Netz übelst beschimpft und rassistisch beleidigt wurde. Dass er seinen Klubkollegen Benzema, der am Donnerstag mit Real das Copa-Halbfinale gegen Barcelona bestreitet, nach der Wahl als "Besten" bezeichnete und betonte, dass Österreichs Tipp für Messi im Kollektiv mit dem ÖFB-Team getroffen worden war, zeugt nicht nur vom aufrechten Charakter Alabas, sondern auch von dessen gesunden Sinn für Demokratie. Dass Benzema einer der besten Kicker der Welt ist, ist unbestritten, aber er war halt heuer nicht GOAT genug.

Wäre der Franzose fit gewesen und ins WM-Finale eingezogen, hätte dies seine Chancen auf den größten Fußballer-Titel gewiss erhöht. Dass es aber Messi und Mbappe waren, die sich an jenem 18. Dezember 2022 in Doha eines der spannendsten Spiele in der Fußballgeschichte lieferten, ist nun einmal ein Faktum - und hat schlicht den Ausschlag gegeben. Benzema sollte das akzeptieren und sich in Demut üben, anstatt herumzumeckern. Es sei denn, er will tatsächlich eine Ziege sein.