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Coach Arnie hat noch Hoffnung

Von Christina Böck

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Er hat es schon wieder getan. Arnold Schwarzenegger hat wieder ein Video auf Twitter gestellt, mit dem er Menschen auf den rechten Weg führen will. Vor etwa einem Jahr wandte sich die steirische Eiche an das russische Volk. Und appellierte daran, nicht die Propaganda Wladimir Putins zu glauben. Er erklärte - durchsetzt mit emotionalen Anklängen an seine Familiengeschichte - dass der Zweite Weltkrieg ein tatsächlicher Krieg gegen Nazis gewesen sei - und nicht gegen von Putin erfundene ukrainische "Nazis".

In seinem neuen Video wendet sich Schwarzenegger nun an echte Nazis. Also ausdrücklich an Menschen, die im Begriff sind, welche zu werden. Mit Blick auf vermehrte antisemitische Übergriffe sah sich Schwarzenegger zu dieser Rede veranlasst - er beginnt sie mit einer Gänsehaut aufstellenden Schilderung seines Besuchs in Auschwitz kürzlich. Danach erklärt er in bester Trainer-Manier, dass Hass und die Suche nach Sündenböcken dafür, dass es einem gerade nicht gut geht, zwar immer der leichtere Weg ist. Aber einfach ist nicht das, was Coach Arnie empfiehlt: Man muss seinen Geist so trainieren wie seinen Körper, auch wenn es wehtut - und Verantwortung übernehmen. Mit der Hypnosemusik und den einschlägigen Motivationsslogans schlägt er diesmal gar sehr in die Psychotherapie-Kerbe. Aber dieser unerschütterliche Glaube, dass er Menschen noch erreichen kann, rechtzeitig, bevor man mit ihnen gar nicht mehr reden kann, der ehrt Schwarzenegger gewaltig.