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Formel fad statt Formel Farce

Von Tamara Slavik

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WZ Tamara Arthofer
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© WZ

Was war das doch für ein WM-Showdown 2021? Auch wenn viele ausgerechnet beim letzten Rennen, als Max Verstappen (unter Mithilfe strittiger Entscheidungen der Rennleitung) Lewis Hamilton den Titel wegschnappte, von einer finalen Farce sprachen, gab es doch insgesamt Freude über eine Saison, in der die jahrelange Mercedes-Dominanz durchbrochen wurde und wieder so etwas wie Spannung in die Formel 1 einzukehren schien.

Doch nun, nicht einmal eineinhalb Jahre später, droht wieder eine Formel fad daraus zu werden. Im Vorjahr verteidigte Verstappen den Titel souverän, schon nach dem ersten Rennen dieser Saison sprechen viele davon, dass der Niederländer heuer unschlagbar sein werde. Vor allem Mercedes ist vor dem Grand Prix von Saudi-Arabien am Sonntag (18 Uhr) schwer angeschlagen. Nach dem Rennen in Bahrain richtete Hamilton, der mit fast einer Minute Verspätung auf den Weltmeister als Fünfter ins Ziel gekommen war, den Ingenieuren aus, ihre Arbeit nicht ordentlich erledigt zu haben, am Donnerstag sagte er: "Es müssen schon die Red Bull nicht ins Ziel kommen, Ferrari und vielleicht Aston Martin, dass wir im Moment gewinnen können."

Mag sein, dass das Understatement ist, Tatsache ist aber, dass der einst so strahlende Mercedes-Stern im Sinken begriffen ist. Doch nicht nur beim deutschen Team steht nicht alles zum Besten. Ferrari hadert mit der Rückversetzung von Charles Leclerc in der Startreihenfolge; und Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko deutete an, dass das Verhältnis zur Konzernspitze nach dem Tod Dietrich Mateschitz’ auch nicht mehr das Beste ist. "Didi war ein Visionär, hatte Emotionen. Das sehe ich jetzt nicht mehr", sagte er in einem Interview mit "Speedweek".

Momentan scheint es so, dass hinter den Kulissen mehr Brisanz zu finden ist als auf der Strecke. Für die Rennserie verheißt das nichts Gutes.