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Der Elon und "der Jude"

Von Gregor Kucera

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Wäre die Welt ein besserer Ort, wäre Elon Musk Jude? Kann man per se schwer sagen. Fest steht aber: De Welt wäre weniger antisemitisch, wäre Musk ein besserer und klügerer Mensch.

Neuestes Negativbeispiel der Muskschen Verwirrtheit - ein seltsames Elaborat über die jüdische Weltverschwörung und Mörder mit Hakenkreuz-Tätowierungen, die unmöglich rechtsradikale sein können. In einem TV-Interview fand nun auch der Tesla- und Twitter-Chef endlich einen Schuldigen für die Probleme der Welt: George Soros. Dieser erinnere ihn an Magneto, den Marvel-Superschurken, auch in der Filmvorlage ein Holocaust-Überlebender. Musk legte aber nochmals nach, er erklärte einem anderen Twitter-Nutzer: "Er will die Struktur der Zivilisation untergraben. Soros hasst die Menschheit." 42 Millionen Follower durften den Ergüssen folgen. Als Musk auf einen Amoklauf in Texas angesprochen wurde - der Schütze hatte in einem Einkaufszentrum in der Stadt Allen acht Menschen getötet -, zeigte sich nochmals eine widerliche Täter-Opfer-Umkehr. Die Polizei gab bekannt, dass der Täter einer neonazistischen Gesinnung anhing. Musk widersprach und meinte, es gebe keine Beweise, außer eine seltsame linke Website - es handelt sich dabei um ein anerkanntes investigativ-journalistisches Produkt, das ebenso wie Soros immer wieder von Rechten attackiert wird. Dass der Täter in den Sozialen Medien stolz seine Tätowierungen, Hakenkreuze und SS-Runen zeigte, dürfte wohl nur ein Fake sein.