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Sie sind unter uns

Von Andreas Rauschal

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Die Wahrheit ist irgendwo da draußen - und sie ist vor allem längst auch unter uns. Doch bitte: Was überhaupt soll Wahrheit sein?

Die 2009 in den USA angelaufene (und nach zwei Staffeln wieder abgesetzte) Science-Fiction-Serie "V - Die Besucher" lädt als Remake der ungleich stärker auf NS-Analogien gepolten Vorlage aus den 1980er Jahren nun auch auf "Puls 4" zum Endkampf um das Mutterschiff Erde. Zwar kommen die als Menschen modellierten Aliens wolfsgleich im Schafspelz in vermeintlich friedlicher Mission zu uns hernieder, um gegen Rohstoffe für den Heimatplaneten auf der Erde Heilzentren zu errichten und mit neuen Technologien auszuhelfen. Dass die Besucher aus Outer Space schon anfänglich an Scientology-Funktionäre erinnern, hält die Amtskirche trotzdem nicht ab, sie als Kinder Gottes zu begrüßen. Die Menschen werden wieder ehrfürchtig, die Kirchen voll. Nur die UFO-Paranoiker, ein Pfarrer und vereinzelte Skeptiker werden später behaupten können, es schon immer gewusst zu haben: Das Böse ist immer und überall. Das Gute, es ist so gut nicht. In den USA wurde die Serie 2009 auch vor dem Hintergrund der sogenannten "Obamamania" besprochen. Drei Jahre und eine Verschärfung der Wirtschaftskrise später sollte allerdings eine andere Lesart angedacht werden - scheint "V" mit seinen Bibelbezügen doch auch bei Rick Santorum zu Hause zu sein. Wie auch immer: Jedem Planeten das Schicksal, jedem Fernseher das Programm, das er verdient.