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Der Gegner gefährdet Ihre Gesundheit

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Die Olympische Bewegung hat schon allerhand geleistet, um ihren ursprünglichen Gedanken zu pervertieren. Dass der Zuschlag bisweilen an Länder ging, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden - anscheinend ebenso wenig ein Problem, wie wenn Jugendsportler von einer Fastfood-Kette versorgt werden. Dagegen ist der jüngste Vorstoß des Britischen Olympischen Komitees (BAO) ja noch direkt harmlos. Für Kopfschütteln sorgt er dennoch: In Großbritannien werden die Sportler nun offiziell dazu angehalten, bei den Spielen in London im Sommer das Händeschütteln zu vermeiden, um sich in dem "sehr stressigen Umfeld" vor Krankheitserregern zu schützen. "Wir reden hier vom Minimieren des Krankheitsrisikos", sagt der BAO-Chefmediziner Ian McCurdie. "Es geht einfach um Handhygiene."

Na klar. Es geht ein bisserl auch um den Anstand, meinen andere. "Ein bisschen extrem", findet daher Liz Wyse von Debrett’s, einer Art Ellmayer Großbritanniens. "Wenn dir jemand seine Hand für eine freundliche Begrüßung ausstreckt und du gibst ihm deine Hand aus Hygiene-Gründen nicht, könnte das sehr unhöflich aussehen. Das ist nicht sehr sozial", sagt Wyse.

Die Olympischen Spiele und sozial? Ein Fest der fairen Begegnung unter Sportlern, die einander nicht gleich automatisch als potenzielle Gefährdung der eigenen Gesundheit gesehen haben? Hm. Da war doch mal was. Es muss lange, lange her sein.