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Die Champions League als Millionengrab

Von Simon Rosner

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Die Champions League frisst ihre Kinder. Auch Borussia Dortmund, Sieger 1997, hätte wenige Jahre nach dem Titel beinahe das Zeitliche gesegnet. Als dem Verein die Liquidität ausging, sprangen sogar die Bayern mit einem Darlehen ein. Und was haben sie nun davon? Platz zwei. Hinter Dortmund. Doch sie haben auch die Gewissheit, dass sie bald wieder vor dem BVB stehen werden, vielleicht ja schon am Mittwochabend. Denn an den Stammgästen der Champions League kommt man nicht vorbei. Oder nur mit großem Geldeinsatz, wie es Chelsea und Manchester City gelungen ist.

Doch die Liste der Gescheiterten, die in den Erfolg investierten und vergeblich auf Rückflüsse aus der Champions League warteten, ist lange. Es gibt kaum ein Land, das nicht betroffen ist. Einige Vereine wurden in letzter Sekunde gerettet, wie Borussia Dortmund, andere gingen in Konkurs wie etwa Sturm Graz. In Frankreich stiegen Nantes und Monaco ab, in England Leeds und Blackburn, in Spanien gingen Mallorca und Celta Vigo in Konkurs, La Coruña verschwand in Liga zwei. In Italien erwischte es Parma.

Die Uefa schreibt den Klubs zwar künftig ein ausgewogenes Ausgaben-Einnahmen-Verhältnis vor, andererseits dachte Uefa-Präsident Michel Platini eben laut über eine Abschaffung der Europa League und eine Ausweitung der Champions League nach. Das wäre fatal. Denn die Europa League erlaubt es kleinen bis mittelgroßen Klubs, ohne immense Investitionen, international zu spielen und damit ein bisschen was zu verdienen. Gibt’s nur die Champions League, werden sie zum Riskieren gezwungen.