Zum Hauptinhalt springen

Ein Macher oder ein notorischer Selbstdarsteller?

Von Wolfgang Zaunbauer

Kommentare
0

Bei Frank Stronach kommt es einem manchmal vor wie in "Being John Malkovich", wo John Malkovich in seinen eigenen Kopf steigt und alles, was er hört und sieht, ist John Malkovich. Oder wie bei den Simpsons, wo Bob Dole erklärt: "Am liebsten hört Bob Dole Bob Dole über Bob Dole sprechen."

So ist das auch bei Frank Stronach: Sein Lieblingsthema ist er selbst. Frank Stronach, der erfolgreiche Unternehmer; Frank Stronach, das Arbeiterkind (wahlweise auch der Bauernbua); Frank Stronach, der Sportmäzen.

Ein gewisses Maß an Ego braucht jeder Politiker. Manche schaffen es dabei, sich selbst zu einer Marke zu machen, etwa Haider oder Strache. Allerdings dient und diente deren Selbstdarstellung immer einem bestimmten politischen Zweck. Das fehlt bei Stronach.

Bei ihm geht es in erster Linie um ihn und seine Bedürfnisse. Steuern senken - vor allem für Unternehmer wie Frank Stronach. Verwaltung abbauen - um Unternehmern wie Frank Stronach das Arbeiten zu erleichtern. Studiengebühren einführen - aber nicht für Studenten, die Unternehmer wie Frank Stronach brauchen. Bei allem anderen bleibt er vage.

In den Umfragen profitiert Stronach derzeit von Parteienverdrossenheit und seinem Macher-Image. Das ist einer, der anpacken kann, heißt es. Einer, der weiß, was Arbeiten heißt. Ob ihm das die Leute aber auch noch in einem Jahr abkaufen oder ob die Bewunderung der Langeweile über einen notorischen Selbstdarsteller weicht, wird sich zeigen. Sofern ihm nicht vorher die Lust an Politik vergeht.