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Meidlinger-Rücktritt ein fatales Signal

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Gemessen an seinen eigenen Ansprüchen ist Christian Meidlinger grandios gescheitert. Als er am 15. September 2012 sein Amt als Präsident des österreichischen Schwimmverbandes antrat, lautete sein oberstes Ziel, den Sport wieder in die positiven Schlagzeilen zu bringen. Und nun? Ein Kleinkrieg mit Dinko Jukic, juristische Streitigkeiten mit ihm, seinem ausgeschlossenen Klub SC Austria Wien, dem Salzburger Landesverband, der nun deswegen in zweifacher Ausführung existiert, der Vorwurf der Inkompetenz und Misswirtschaft gegenüber Funktionären sowie fehlender Zukunftskonzepte. Es wäre freilich unfair, Meidlinger all das zur Last zu legen. Viele Probleme hat er übernommen, und dass es sich bei Jukic, der die Maschinerie mit seiner Fehde gegen die Funktionärslandschaft in Gang gesetzt hat, um keinen einfachen Zeitgenossen handelt, ist Konsens. Einen Sportler aus den eigenen Reihen aber öffentlich zu diffamieren, indem man ihm etwa "Probleme mit der Nada" unterstellt (offenbar wegen eines verpassten Dopingtests, der bei einmaligem Vorfall keine Konsequenzen nach sich zieht; Anm.), taugt aber kaum zur Kalmierung. Meidlingers Rücktritt als Präsident, laut offizieller Diktion aus "familiären Gründen", ist nun als Eingeständnis zu werten, dass er die Probleme unterschätzt und es nicht geschafft hatte, diesen Herr zu werden. Ein fataleres Signal kann man wohl kaum an potenzielle Nachfolger senden.