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Wozu ist ein Filmfestival gut?

Von Alexandra Zawia

Kommentare

Viele reden oft darüber, wie schlimm es ist, dass es zahlreiche Klischees gibt, so viele Stereotype, massenweise Vorurteile. Wie ärgerlich es ist, dass so wenige Leute über den Tellerrand blicken, total ignorant sind, und überhaupt. Manche gehen ab und zu ins Kino, um sich anzusehen, was meistens Arthouse genannt wird, und danach geht es ihnen manchmal besser, weil die kleine Idee aufflackert: Vielleicht können Filme doch etwas ändern?

Nein. Filme können nichts ändern. Aber sie können etwas bewirken. Vielleicht, zum Beispiel, dass man nachdenkt. Dass man etwas (oder jemanden -eventuell sich selbst?) hinterfragt. Dass man ermutigt wird. Oder ernüchtert. Jedenfalls aber bewirken sie irgendetwas. Stimmt nicht?

Vielleicht haben Sie recht und es stimmt nicht. Aber probieren Sie es aus. Bei einem Filmfestival, zum Beispiel. Sehen Sie sich Filme an, die nie ins Kino kommen werden, weil errechneterweise "kein Publikum" dafür da ist. Sehen sie sich Filme an, die nicht mit dem Ziel gemacht sind, die höchsten Einspielergebnisse zu erzielen, allein um ihre Produktionskosten abzudecken. Oh nein, nicht alles davon wird gut sein. Aber einiges dafür so sehr, dass Sie es nicht vergessen werden. Sehen Sie sich Filme an, die nicht "Mainstream" sind. Wozu? Zu Ihrem eigenen Nutzen. Und für jene, die jetzt dachten, ich würde sagen "für eine bessere Welt." Würde ich nie, denn das ist doch Utopie. Stellen Sie sich nur vor: ein Publikum, das sich nicht mit stumpfen Wiederholungen immer gleicher Klischees, abgedroschener Geschlechterrollen und Gewinnorientierung zufrieden gibt? Stellen Sie es sich vor.