Zum Hauptinhalt springen

Interessen teilen ist nicht immer gut

Von Christina Böck

Kommentare

Es gibt ja Leute, die sagen: Die einzig gute Foundation ist die Foundation für Recht und Verfassung. Für die hat bekanntlich David Hasselhoff zusammen mit K.I.T.T. in "Knight Rider" gearbeitet. Nun, weniger Probleme hat sie jedenfalls gemacht als jene Klimt-Foundation, die zu einem für behäbige österreichische Verhältnisse doch recht dramatischen Eklat geführt hat.

Der Rücktritt von Tobias Natter ist nachvollziehbar. Kein Direktor einer Institution wird dulden, dass in seinem Haus Dinge ausgetüftelt werden, von denen er nichts weiß. Dass der kaufmännische Direktor des Leopold Museums, Peter Weinhäupl, auch der Vorsitzende des Vorstands der neuen Klimt-Ucicky-Foundation ist, hat nicht die beste Optik. Es ist eine relativ einfache Rechnung: Wenn Leopold Stiftung und Klimt-Foundation dieselben Interessen verfolgen, sind nun einmal Interessenskonflikte abzusehen. Dazu kommt, dass ausgerechnet für das Leopold Museum, das sich eine Distanzierung zu Raubkunst erkämpfen will, die Nähe zu dieser Foundation, in der sich ein Bild mit ungeklärter Herkunft findet, keinen schlanken Fuß macht. Das konnte Natter offenbar dem Leopold-Stiftungsvorstand nicht überzeugend klarmachen. Sein Frust darüber ist verständlich.

Eine, die ihn nicht versteht, ist Elisabeth Leopold. Sie fühlt sich im Stich gelassen im Kampf um die Leopold Stiftung. Auch das ist nachvollziehbar. Aber das Im-Stich-Lassen hat wohl schon etwas früher begonnen: etwa in jener Vorstandssitzung, in der Elisabeth Leopold überstimmt wurde - zugunsten der Klimt-Foundation.