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Realitätsverlust des BZÖ - aber gleich mehrfacher

Von Wolfgang Zaunbauer

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Bei der Präsentation von Ulrike Haider als Spitzenkandidatin des BZÖ für die EU-Wahl am 25. Mai stand unweigerlich eine Diagnose im Raum: Realitätsverweigerung - und zwar mehrfache.

Es beginnt alleine schon mit der Kandidatur des BZÖ. Bei der Nationalratswahl schaffte man gerade mal noch 3,5 Prozent. Bei der EU-Wahl braucht man sechs Prozent für ein Mandat. Das wird kaum zu packen sein für eine Partei ohne funktionierende Basis - zumal man sich den "EU-kritischen" Pool mit zahlreichen anderen teilen muss.

Auch Ulrike Haider wird nicht den Erfolg bringen, den sich die Orangen erhoffen. Zwar wird der Name Haider noch genug ziehen, um die 2600 Unterstützungserklärungen zusammenzubringen, für die Wahl wird das aber nicht reichen. Dafür kam seit dem Tod von Jörg Haider zu viel ans Licht.

Womit wir bei der nächsten Realitätsverweigerung wären: Es ist faszinierend, wie hartnäckig die letzten Weggefährten Haiders die Verantwortung des Verstorbenen für das Hypo-Desaster leugnen. Auch hält sich in diesen Kreisen noch immer die Mär von der erfolgreichen Politik, die er für Kärnten gemacht habe. Tatsache ist, dass Haider das Land finanziell ruiniert hat.

Dass Haiders Familie diesen Aspekt ausblendet, da sollte man nachsichtig sein. Auch dass sie nicht wahrhaben will, dass Haider selbstverschuldet - weil betrunken und viel zu schnell - einen Unfall gebaut hat. Es gebietet wohl auch der Respekt, hier nicht mehr nachzufragen.