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Pralle Klubkassa schützt vor Abgängen nicht

Von Christian Mayr

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Der künftige violette Sportdirektor Franz Wohlfahrt wird den Transfer wohl zähneknirschend zur Kenntnis nehmen - ein Mitspracherecht hatte er noch nicht: Ausgerechnet der einzige Spieler, der in der als miserabel zu bezeichnenden Herbstsaison bei der Austria überzeugen konnte, der Israeli Omer Damari, verlässt den Klub. Für eine kolportierte Ablösesumme von sechs Millionen Euro wechselt der 25-Jährige ins Red-Bull-Imperium zu Leipzig, wo er den Zweitligisten in die Bundesliga schießen soll. Ein Transfer, der zwar laut Finanzvorstand Markus Kraetschmer "sehr, sehr attraktiv" ist, dennoch einige Fragen aufwirft. Zur Erinnerung: Damari hat mit seinen 10 Treffern in 15 Pflichtspielen die Chance der Austria auf einen internationalen Startplatz am Leben gehalten - den Tabellensechsten trennen nur vier Punkte vom heiß umkämpften zweiten Platz. Nach dem verpassten Europacup-Platz in der vergangenen Saison ist ein internationales Antreten für die Favoritner heuer Pflicht, sonst sind schmerzhafte Einsparungen nötig. Doch was macht die Austria in einer solchen Situation? - Sie verkauft ihren besten Stürmer. Es wäre ja noch verständlich, passierte dieser Transfer aus wirtschaftlicher Notwendigkeit. Doch erstens muss die Ablöse geteilt werden, weil Damari gemeinsam mit Investoren finanziert worden war, zweitens wäre die Austria der einzige Klub neben Salzburg, der es sich leisten könnte, Leistungsträger zu halten. Schließlich wurden zuletzt in der Champions League 15 Millionen Euro verdient. Je wieder dorthin zu kommen, wird so garantiert zur Mission Impossible.