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Warum sich Doping auszahlt

Von Christian Mayr

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Lance Armstrong - und kein Ende. Der hoch gestiegene und tief gefallene Radstar wird bald wieder im Mittelpunkt stehen. Freilich nicht als Experte von Rad- oder Triathlon-Veranstaltungen, sondern bei diversen Gerichtsverhandlungen, die seine Person und seinen Dopingskandal betreffen. Auf den siebenfachen Tour-de-France-Sieger, dem nach seinem Dopinggeständnis vor zwei Jahren sämtliche Titel aberkannt worden waren, rollt nämlich eine Prozesslawine zu, die im ungünstigen Fall das Vermögen des US-Amerikaners ordentlich auffressen würde. Eine Causa hat der Ex-Superstar bereits verloren: Eine Versicherung hat vor einem Schiedsgericht in Dallas gerade die Rückzahlung von Prämien in Höhe von 10Millionen Dollar (8,824 Millionen Euro) erstritten. Bald geht es aber um die zehnfache Summe, die kein Geringerer als die US-Regierung vom 43-jährigen Texaner zurückhaben möchte. Der Vorwurf, kurzgefasst: Armstrong und die Teamleitung seiner US-Postal-Mannschaft sollen die Regierung durch Doping betrogen und somit zu Unrecht 32 Millionen Dollar Steuergelder als Sponsoren-Leistung erhalten haben. Geht auch dieser Prozess gegen Armstrong aus, gegen den strafrechtlich übrigens weiterhin nichts vorliegt, dann könnte die Regierung sogar das Dreifache des gesponserten Geldes zurückverlangen - also fast 100 Millionen. Doch bevor jetzt Mitleid aufbrandet und das Geldbörserl für Armstrong gezückt wird - der Dopingheld wird keinesfalls zum Sozialfall. Denn die Agentur Net Worth errechnete kürzlich ein aktuelles Vermögen von 125Millionen Dollar. Womit bewiesen wäre, dass sich Doping zumindest monetär jedenfalls auszahlt. Und dazu passt auch Armstrongs kürzlich artikuliertes Bekenntnis, dass er wieder dopen würde, perfekt ins Gesamtbild.