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Was rauchst Du in der Pfeife, Will?

Von Edwin Baumgartner

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Er hat Hasch geraucht. Der Verfasser von "Romeo und Julia", vom "Sturm" - ein Hanfler. In einer Tonpfeife, die in seinem Garten gefunden wurde, haben Wissenschafter Spuren von Cannabis festgestellt.

Für mich, ich sage das ganz offen, kommt das nicht wirklich überraschend. Dass der "Sommernachtstraum" von einem Eing’rauchten geschrieben wurde, hab’ ich eigentlich schon immer vermutet. Eine Elfe, die es mit einem Esel treibt, ist immerhin ein massiver Hinweis auf gewissermaßen andere geistige Zustände.

Jetzt jubeln zwar die Aktivisten, die sich für die Freigabe von Cannabis einsetzen. Was sie aber nicht dazusagen, ist, dass in zwei anderen Pfeifen, die in Wills Garten ausgegraben wurden, Rückstände von peruanischem Kokain gefunden wurden. Der Eing’rauchte aus Stratford war obendrein ein Kokser. Ich mein’, menschlich kann man das schon verstehen, dass man nach einem "Lear" ein Pfeifchen Schnee braucht, um nicht ganz trübsinnig zu werden. Aber am Ende war der "Sack" vom Falstaff gar nur ein Codewort, mit dem nicht moussierender Wein gemeint war, sondern ein Sackerl, also ein Tütchen Pulver, wie’s der Shakespeare sich in seinem Garten ’reinzuziehen gewohnt war. Nicht weil er’s gebraucht hätte, sondern weil’s ihm Spaß gemacht hat.

Aber nun einmal ganz ehrlich: Ist so einem Dauerbeduselten, der nur überlegt, ob er Hasch oder Koks rauchen soll, dieses Werk zuzutrauen? Dass vom Marlowe und dem Edward de Vere, Earl of Oxford, keine solchen Eskapaden bekannt sind, will ich den Shakespeare-ist-Shakespeare-Puristen nur einmal zu denken gegeben haben!