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Eine Pause, auch für die Jammerer

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Von "Schock" über "Drama" bis hin zu "Kaputt" war alles zu lesen: Noch zwei Tage nach dem verheerenden Zusammenstoß von Lionel Messi mit Daniel Castellano im Liga-Match Barcelonas gegen Las Palmas (und einem Tag nach den Regionalwahlen in Katalonien, die auch auf Spaniens Fußball in Folge noch Einfluss haben könnte) dominierte Messis Knieverletzung die Schlagzeilen in den iberischen und internationalen Sportgazetten. Freilich: Messis Zwangspause wegen eines Innenbandrisses im Knie wird den FC Barcelona gerade in einem wegen Verletzungen, der Transfersperre und der manchmal wackeligen Abwehr ohnehin schwierigen Herbst weiter schwächen. Die Weltuntergangsstimmung ist aber reichlich übertrieben. Angesichts der eher schwächeren Physiognomie Messis ganz zu Beginn seiner Karriere und der bisweilen überharten Gangart seiner Gegner grenzt es eher an ein Wunder, dass er in den vergangenen Jahren praktisch ohne schwerwiegende Verletzungen davongekommen ist. Und sich vor einem Match wie jenem gegen Leverkusen - also einem der (fiktiven) Mannschafts-Marktwerte von 657,50 Millionen Euro gegen 120 Millionen Euro - auf das Fehlen eines Spielers auszureden, wäre etwas billig. Vielmehr ist Barcelona jetzt (auch psychologisch) gefordert, zu zeigen, dass man entgegen anderslautenden Unkenrufen nicht nur von Messi abhängt. Wenn das gelingt, kann es dem Klub langfristig nur gut tun. Und so bitter der Ausfall nun auch für den Verein und vor allem für Messi selbst sein mag: Auf längere Sicht wird auch ihm die Pause vielleicht gar nicht schlecht tun.