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Der Terror und der Fußball

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Bestürzung, Trauer und vor allem Mitgefühl mit den Opfern und deren Angehörigen - auch der internationale Sport reagierte mit Betroffenheit auf die unsäglichen Terroranschläge von Paris. Und er ist auch ganz direkt betroffen: Die Cousine von Frankreichs Teamspieler Lassana Diarra ist unter den Todesopfern, Sprengkörper detonierten in unmittelbarer Nähe des Stade de France, in dem gerade Frankreich und Deutschland spielten und in das die Attentäter offenbar eindringen wollten - und in einem dreiviertel Jahr soll genau dort die EM stattfinden. Der Gedanke ist tatsächlich beunruhigend.

Und schon wurden die ersten Stimmen laut, die genau das verhindern wollen. Doch eine Absage ist momentan keine Option, und das ist gut so.

Klar ist, dass die Angehörigen der Opfer derzeit kaum an Fußball denken werden. Klar ist, dass alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und wohl verschärft werden müssen. Klar ist, dass Massenveranstaltungen wie eine Fußball-EM stets ein Risiko bergen, dazu mag in diesem Fall auch die besondere Situation Frankreichs kommen. Doch gänzlich ausgeschlossen kann ein Restrisiko nie und nirgends werden. Und eine Veranstaltung wie die Fußball-EM, bei der es trotz aller negativen Begleiterscheinungen, die auch der Fußball bisweilen hat, doch um ein friedliches Mit- und Gegeneinander geht, in einer vorschnellen Reaktion zu verlegen oder gar abzusagen, würde niemandem helfen - außer jenen, die Frankreich, aber auch Europa und dessen Werte, erschüttern wollen.