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Geduld und Dank?

Von Christian Mayr

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Als Didi Kühbauer am 2. September 2013 den Trainersessel in Wolfsberg übernommen hat, hat er - nach damaliger Ansicht - auch eine Art Himmelfahrtskommando übernommen. Die Kärntner lagen nach sieben Runden mit nur zwei Pünktchen abgeschlagen am Tabellenende, vorbei die Aufstiegseuphorie im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit, die den Klub auf Rang fünf und damit fast in den Europacup getrieben hatte. Doch am Saisonende stand der WAC auf dem soliden siebten Platz und hatte mit dem Abstieg nichts zu tun gehabt. Und danach ging es erst richtig los: Im ersten Drittel der Saison 2014/15 hielten die Wölfe Gleichschritt mit den Salzburgern und bekleideten sogar sensationell für vier Runden die Tabellenspitze. Danach ging’s zwar wieder bergab, am Ende bejubelte Kühbauer aber Platz fünf, der diesmal für den Europacup berechtigte. Und dort stieg dann im Sommer vor 30.250 Zuschauern im Wörthersee-Stadion eine Party gegen Borussia Dortmund. Kühbauer war mit seiner Mannschaft am Zenit angekommen - doch nun heißt es für den 44-Jährigen Abschied nehmen, nachdem er mit seiner Elf wieder dort steht, wo er einst angefangen hatte: am Tabellenende. "Es tut sehr weh", meinte Kühbauer, der von Heimo Pfeifenberger abgelöst wird, enttäuscht. Das ist nachvollziehbar. Zwar ist die Fußballregel, wonach man nicht eine ganze Mannschaft, einen Trainer aber sehr wohl austauschen könne, allen Akteuren bekannt, ob sie auch richtig ist, wird aber viel zu wenig hinterfragt. Es gibt auch genügend Beispiele, wo gute und erfolgreiche Trainer eine Elf auch selber wieder in die Erfolgsspur gebracht haben. Doch Geduld und Dankbarkeit sind im Fußball leider keine Kategorien.