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Die Fifa will vielleicht, aber sie kann nicht

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Und da heißt es immer, der FC Schalke 04 könne mit dem FC Bayern nicht mit. Der Gegenbeweis kann hiermit als erbracht angesehen werden. Denn in einer nun veröffentlichten Wertung liegen die Ruhrpottler, aktuell Siebenter in der deutschen Liga, ganz vorne und damit auch knapp vor den Münchnern: Wie die deutsche Bundesliga DFL und der Fußball-Bund DFB bekanntgaben, haben sie innerhalb der vergangenen zwölf Monate, also von März 2015 bis März 2016, 16,86 Millionen Euro für Honorare für Spielervermittler und -berater ausgegeben, gefolgt von den Bayern mit 16,663 Millionen. Insgesamt ließen sich die 18 Bundesligisten die Dienste für die Vertragseinfädelungen und -verlängerungen 127,73 Millionen Euro kosten; einzig Aufsteiger Darmstadt gab für diesen Posten mit 761.000 Euro weniger als eine Million und damit immer noch einen Haufen Geld aus. Dass Unsummen nicht nur an die Spieler und abgebende Klubs fließen, sondern auch in den Taschen der Berater versinken, ist weder ein Geheimnis noch verboten - und dennoch problematisch. Erst unlängst kritisierte die internationale Spielergewerkschaft Fifpro, dass die Agenten in etwa zehnmal so viel bekommen, wie Kompensationszahlungen an ausbildende Vereine geleistet werden. Mit dem nun in Kraft getretenen Fifa-Reglement zur Arbeit mit Vermittlern will der Weltfußballverband hier für mehr Transparenz sorgen und den Einfluss bisweilen windiger Berater reduzieren. Ein netter Ansatz, aber irgendwie einer nach dem Motto: Ich will, aber ich kann nicht. Die Zahlen aus Deutschland sowie aus dem Transferabgleichungssystem, auf das sich die Fifpro beruft, belegen dies.