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Der Moment der Corinna Kuhnle

Von Christoph Rella

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Vor wenigen Tagen sind mit den Kanuten Corinna Kuhnle und Mario Leitner die ersten österreichischen Athleten ins olympische Dorf in Rio de Janiero eingezogen. Am 7. und 8. August wird es für die beiden dann im Wildwasser-Kanal von Deodoro Ernst, wobei sämtliche Blicke auf die zweifache Weltmeisterin Kuhnle gerichtet sein werden, fehlt ihr doch nur noch olympisches Edelmetall in der Sammlung. Und das ist ihr zuzutrauen, zählt doch die Kanu-Disziplin zu jenen Sportarten, in denen Österreich bei Olympia bisher stets recht erfolgreich war.

Nur zu Erinnerung: Die meisten Kanu-Medaillen für Rot-Weiß-Rot regnete es bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin - nämlich exakt 11 Stück, darunter gleich vier in Gold. Der letzte Erfolg für das Kanu-Team rührt aus dem Jahr 2008, als Violetta Oblinger-Preis im Slalom (Kajak-Einer) Bronze gewann. Dass Kuhnle in London 2012 leer ausging, ist eine Scharte, die sie nun in Rio gern auswetzen möchte. Drei Wochen lang hat die 29-Jährige im Juli in Rio trainiert - und die Chancen sind mehr als intakt.

Schade ist nur, dass Österreichs älteste Medaillen-Gewinnerin im Kanu (ebenfalls im Kajak-Einer), Fritzi Schwingl, die Fahrt Kuhnles nicht mehr miterleben darf. Die Olympia-Dritte bei den Spielen von London 1948 ist am 9. Juli im Alter von 94 Jahren verstorben. Sie war eine der ganz Großen, wurde 1954 sogar als "Sportlerin des Jahres" ausgezeichnet. Ein solcher Erfolg wäre auch Corinna Kuhnle zu wünschen.