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Nichts zu gewinnen in Georgien

Von Christian Mayr

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Gut is gangen, nix is gschehn - und Hauptsache gewonnen. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich der erste Auftritt der Fußball-Nationalmannschaft in Georgien nach der EM-Enttäuschung bringen. Der 2:1-Sieg war zweifelsohne das Wunschergebnis gegen einen vor heimischem Publikum schwer zu bespielenden Gegner, weshalb der von Marcel Kollers Herzen gefallene Stein ein ziemlich großer gewesen sein dürfte. Zumal sein Team Anfang der zweiten Halbzeit mit dem de facto aufgelegten Ball zum 3:0 vorzeitig alles klarmachen und sich so eine hektische Schlussphase ersparen hätte können. Dass im Team vieles noch nicht rund läuft, einige Akteure die Herbst-Hochform noch suchen und die Selbstverständlichkeit früherer Tage noch nicht wiedergefunden ist, war in Tiflis freilich unübersehbar. Apropos frühere Tage: Man möge man sich doch an vergangene Auftritte im "Osten" erinnern, die beileibe auch nicht das Gelbe vom Ei waren: In der als so triumphal hochstilisierten EM-Qualifikation reichte es in Moldawien auch nur zu einem 2:1-Zittersieg; detto nicht gerade souverän war das 3:2 in Montenegro. Und die Nullnummer in Kasachstan anno 2012 auf dem geplanten Weg nach Brasilien sorgte dafür, dass die ÖFB-Elf in der gesamten WM-Qualifikation den zwei verlorenen Punkten hinterherlaufen musste.

Ein (möglicher) Kantersieg am Montag in Tiflis wäre wiederum auch kein rechter Glücksfall gewesen, weil dann die vorhandenen Schwächen möglicherweise überdeckt worden wären und die Euphorie wieder mal in den Himmel gewuchert wäre.

Klar ist: Das Ticket für Russland gewinnt man nicht in Georgien, sondern in den bevorstehenden Duellen gegen Wales, Serbien und Irland. In Georgien kann man es eigentlich nur verlieren - und das ist nicht passiert.