Die Beurlaubungen von Mike Büskens und Andreas Müller als Trainer und Sportdirektor von Rapid waren am Montag noch nicht einmal offiziell verkündet, da ging das heitere Namedropping-Spiel in Internet und Medien schon los. Wie schon zuletzt beim SV Mattersburg, der allerdings nach wie vor an Ivo Vastic festhält und sich dank des Sieges über Salzburg eine kleine Verschnaufpause verschafft hat, fiel der Name Dietmar Kühbauer, Altach-Coach Damir Canadi wäre eine Option, auch einige andere Namen aus Österreich und Deutschland sind im Umlauf. Eine Trainersuche ist nie eine einfache Angelegenheit, mit der (obendrein nicht ganz billigen) Doppelbeurlaubung Sportdirektor/Trainer hat sich Rapid die Aufgabe noch einmal erschwert. Sie mag der Klubführung alternativlos erschienen sein, weil Müller als Erfinder seines Kumpels Büskens galt und sich - unter anderem deshalb - bei den Fans unbeliebt gemacht hat. Ein Einknicken vor der Kurve also? Auch das ist ein Vorwurf, dem sich Rapid, ob berechtigt oder nicht und wenn auch von Präsident Michael Krammer dementiert, nun stellen muss.

Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.
Während die Hütteldorfer auf der Sportdirektor-Position keine akute Eile sehen, soll der Trainer noch vor dem nächsten wichtigen Bundesligaspiel am 20. November gegen Salzburg gefunden werden. Anders als bei Büskens wird es da also noch keinen Sportdirektor geben, dem man die Verantwortung zuschieben kann. Stattdessen wird wohl der neue Trainer sich nicht nur sein Betreuerteam aussuchen, sondern auch bei dieser Bestellung ein Wörtchen mitreden - auch eine eher seltsame Optik. So oder so will Krammer bei der Trainersuche - zugegebenermaßen neben anderen Kriterien - auch die "Wirkung auf die Rapid-Community" in Betracht ziehen. Er sollte dabei allerdings aufpassen, dass er nicht in die Populismus-Falle tappt.