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Ein Lob der Kombination

Von Christian Mayr

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Abschaffen oder aufwerten? Die Diskussion um die alpine Kombination - vormals Super-Kombination - erinnert ein wenig an den österreichischen Bundesrat. In beiden Fällen gab es in dieser Frage aber keine klaren Entscheidungen - was den sportlichen Part betrifft, war das vielleicht auch ganz gut so. Denn obwohl in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten am Bewerb, was Austragungs- und Berechnungsmodus anlangt, viel herumgedoktert wurde, tat dies der prinzipiellen Bedeutung der Disziplin keinen Abbruch. Die "Kombi" am Montag in St. Moritz stand den Abfahrts-Thrillern am Tag davor puncto Spannung jedenfalls um nichts nach. Und dass dann die Medaillen wie bei den Damen an die zwei traditionsreichsten Alpinnationen gingen - nämlich Schweiz und Österreich -, kann dem Schattendasein des Bewerbs nur guttun. Womit das Abschaffen wohl länger kein Thema sein wird. Sicher ist, dass es wohl keine Alpindisziplin gibt, wo das Spektrum der Sieganwärter derart breit gestreut ist - in zwei Rennen kann einfach zu viel passieren: von Favoritenausfällen bis zu Wetterumschwüngen und Pistenverschlechterungen. Nirgendwo sonst ist auch die Liste der Sensationschampions so groß wie in der Kombination: Josef Polig (Olympia 1992), Mario Reiter (Olympia 1998), Sandro Viletta (Olympia 2014) - und ja, auch Marcel Hirschers Goldene galt vor zwei Jahren in Beaver Creek als Überraschung. Am Montag wurde er in Premierensieger Luca Aerni übrigens von einem knapp geschlagen, der anstelle des Kombinations-Siegers von Wengen nominiert worden war. Der Lauberhorn-Sensationsmann Niels Hintermann war nicht gut genug für die WM.