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Werbemillionen sind eine Dose wert

Von Christoph Rella

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Umgerechnet 118.545 Euro hat Marcel Hirscher bei der alpinen Ski-WM in St. Moritz allein an Preisgeld verdient. Nicht gerade viel für die Verhältnisse, die im Engadin herrschen, wo doch so ein Sümmchen an einem einzigen Abend futsch sein kann. Umso besser, dass der Salzburger per Privatjet das Weite gesucht hat. Was der Ski-Star aber hinterlässt, sind drei Medaillen, prachtvolle Bilder und ein Gefühl des Stolzes.

Wie viel die Hinterlassenschaften Hirschers der Werbeindustrie im Vorjahr wert waren, haben nun die Marktforscher von Focus herausgefunden: 6,1 Millionen Euro. 2,8 Millionen davon flossen allein Atomic, 2,3 Raiffeisen zu. Klingt viel, ist es auch, wenn man bedenkt, dass Tennis-Ass Dominic Thiem als Nächster im Ranking auf einen Werbewert von "nur" 2,2 Millionen kommt. Hirscher gilt damit nicht nur als der beste Athlet unter dem rot-weiß-roten Sporthimmel, sondern auch als der lukrativste. Dementsprechend viel springt daher auch für ihn heraus. So überweist ihm allein Raiffeisen jährlich eine Million.

Dafür muss er freilich nicht nur regelmäßig gewinnen, sondern auch viel auf sich nehmen: Bei Partys auftauchen, Autogramme schreiben, (oft immer dieselben) Fragen der Reporter beantworten und dabei ständig lächeln - denn ein lang gezogenes Gesicht wie nach dem verpatzten Teambewerb sehen die Werber nicht so gerne. Dass Hirscher den Rummel stets "happy" mitmacht, ist nicht nur beachtlich, sondern zeugt auch von gewisser Tapferkeit. Denn wer vor jedem TV-Interview ohne mit der Wimper zu zucken eine Dose Red Bull leert, hat sich das damit verbundene Körberlgeld wohl auch wirklich verdient.