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Ein Sündenfall als Symbol

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Wer will, wer mag, wer hat noch nicht? Theoretisch wäre es für kommende Saison so einfach wie selten zuvor, einen Platz in der zweitklassigen Ersten Liga zu ergattern, das Problem ist nur: Keiner will, weil keiner kann. Die Vienna, Tabellenführer der Ostliga, ist insolvent und muss statt hinauf hinunter in die Niederungen des Fußballs; der Zweite SC Ritzing hat seinen Lizenzantrag zurückgezogen. Nun ist Ritzing ein eigener Fall: Der 2014 insolvente Klub kämpft seither sportlich um den Aufstieg, hat aber stets die Lizenz verpasst. Dass man jetzt auch den Antrag für nächste Saison zurückgezogen hat - und die Spieler das angeblich wenige Stunden vor dem mit 0:5 verlorenen Spiel gegen den Wiener Sportklub aus dem Internet erfahren haben -, weil weder die Flutlichtanlage fristgerecht errichtet werden kann, noch ein Ausweichquartier gefunden wurde, untermauert den Ritzinger Ruf als Chaosklub. Viele wollen ihn wohl ohnehin nicht oben sehen. Doch Ersatzkandidaten stehen nicht gerade Schlange, außer den Burgenländern hat aus den Regionalligen nur TSV Hartberg die Unterlagen abgegeben. Sollten nicht 20 Vereine die Kriterien erfüllen, müsste eine Amateurmannschaft eines Profiklubs als Lückenfüller herhalten. Das mangelnde Interesse, gepaart mit den Insolvenzen zahlreicher Klubs veranschaulicht die Notwendigkeit der 2018 in Kraft tretenden Reform der beiden ersten Ligen. Dass die dann aus 16 Teams bestehende Hybrid-Liga aus Profi- und Amateurmannschaften aber für die Erste Liga eine Besserung bringt, darf bezweifelt werden. Es ist zu befürchten, dass sich viele Probleme nur verschieben.