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Nur ein Hammer ist zu wenig

Von Thomas Seifert

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Auf die Terroranschläge des 11. September 2001 folgte die US-Intervention in Afghanistan. Der damalige US-Präsident George W. Bush nutzte die Anschläge auch, um die US-Invasion im Irak im Jahr 2003 zu rechtfertigen - ein zweites Argument waren angebliche Massenvernichtungswaffen, die der Irak angeblich besessen haben soll. Freilich stimmte all das nicht. Mit dem Einmarsch im Irak öffnete Bush vielmehr die Büchse der Pandora, die ganze Region steht seither in Flammen.

Frankreich und Großbritannien intervenierten im Jahr 2011 in Libyen, beide Länder werfen auch Bomben auf Ziele des Islamischen Staats (IS) in Syrien. Der Westen setzte im Kampf gegen Al-Kaida vor allem auf militärische Mittel, beim Kampf gegen die Terrororganisation Islamischen Staat ist es ebenso. Wird der Terror dadurch eingedämmt? Nein. Wäre es nicht an der Zeit, einen anderen Ansatz zu versuchen? Naiv könnte man zum Beispiel die Frage stellen, warum das IS-Propagandamagazin "Dabiq" problemlos im Internet heruntergeladen werden kann. Man könnte auch die Frage stellen, warum zwar Abermilliarden Dollar für Bomben, Raketen und anderes Kriegsgerät im Krieg gegen den Terror zur Verfügung stehen, für smartere Instrumente wie Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe in der Krisenregion, Sozialarbeit in den Gefährdermilieus, aber auch für Nachrichtendienste nur ein Bruchteil dieser Summe ausgegeben wird. "If all you got is a hammer, every problem looks like a nail", lautet ein amerikanisches Sprichwort. Wenn man nur einen Hammer hat, dann sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. Es wird Zeit, die Werkzeugkiste zu erweitern.