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Der Klimawandel ist keine Glaubensfrage

Von Eva Stanzl

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US-Klimaforscher geben es uns schwarz auf weiß: Zu 90 Prozent werden die Temperaturen noch in diesem Jahrhundert nicht wie geplant um höchstens zwei, sondern um 3,2 Grad steigen. Wenn wir so weitermachen wie jetzt, sei das Worst-Case-Szenario noch das Beste, was passieren kann, schreiben sie im Fachmagazin "Nature Climate Change".

Laut dem Pariser Klimaschutz-Abkommen ist eine Erderwärmung von zwei Grad die Grenze dessen, was wir uns leisten dürfen. Alles darüber kostet die Existenz. Die Umwelt wendet sich gegen uns und kontert mit Hitzewellen, Stürmen und Überschwemmungen - heute fruchtbaren Regionen droht der Untergang. Genau darauf steuern wir zu, warnen die Forscher der Uni Washington.

Klimatische Abläufe zu verstehen ist die wissenschaftliche Herausforderung unserer Zeit: So formulierte es der in Wien geborene US-Ozeanograf Walter Munk bei einem Besuch am Montag. Anders als die Autoren der Pariser Klima-Szenarien haben die Washingtoner Forscher die steigende Weltbevölkerung und Emissionen und Energieeffizienz pro Dollar Wirtschaftsleistung in ihren Berechnungen berücksichtigt. Die Präzision ist löblich, denn je präziser die Klimamodelle sind, desto effektiver lässt sich gegensteuern. Doch was aufhorchen lassen sollte, ist das Ergebnis. Anstatt darüber zu diskutieren, ob sie an bestimmte Klima-Szenarien glaubt oder nicht, sollte die Weltgemeinschaft geschlossen und unverzüglich handeln. Denn der Klimawandel ist keine Glaubensfrage. Trotz des skeptischen US-Präsident Donald Trump können und müssen wir fossile Energieträger ehestmöglich durch erneuerbare ersetzen.