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Viele Pluspunkte und ein Haken

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Die US Open und damit das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres sind schon weit weg - und für die nächsten traditionellen Höhepunkte des Tennis-Jahres ist es noch viel zu früh. Was liegt da also näher, als in der Zwischenzeit einen weiteren Bewerb einzuführen, der Glanz, Glamour und Hochleistungssport verspricht, zumal sich das Duell Europa gegen den Rest der Welt auch in anderen Sportarten à la Golf bestens bewährt hat? Tatsächlich hat der Laver Cup, der ab Freitag seine Premiere in Prag feiert, seinen Charme. Wo der Name Rod Laver drauf steht - und worauf Asse wie Roger Federer im übertragenen Sinn stehen -, wo die besten Spieler der Welt binnen drei Tagen hochklassige Matches sowohl im Einzel als auch im Doppel versprechen, kann man davon ausgehen, dass Qualität drin ist. Interessant ist auch die Aufstellungstaktik der beiden Kapitäne, Björn Borg für das Team Europa sowie John McEnroe für den Rest der Welt, die Österreichs Teilnehmer Dominic Thiem am Freitag ein Duell mit John Isner (13 Uhr) beschert. Ein weiterer Pluspunkt des Bewerbs - etwa im Vergleich zum Daviscup, dessen groß angekündigte Reform nun doch nicht stattfindet, ist, dass sich die Strapazen für die Spieler in den Best-of-Three-Matches mit Match-Tie-Break bei 1:1 in Grenzen halten. Kreativ bis kurios mutet aber der Modus an, wonach Matchsiege am ersten Tag nur einen Punkt, am zweiten zwei und am dritten drei Zähler bringen. Es mag sein, dass dies die Spannung bis zum Ende aufrecht erhält. Dennoch verwirrt dieses Reglement mehr, als es bringt. Und es entwertet letztlich die Leistungen jener Spieler, die das Pech haben, (nur) am ersten Tag zu gewinnen.