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Der Teufel steckt im Kleingedruckten

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer leitet das Sportressort der "Wiener Zeitung".

Während in Österreich Fußballer noch bis zum 6. Februar transferiert werden können, ist das Karussell in den großen europäischen Ligen zum Stoppen gekommen. Die Wogen um die Transfers von Philippe Coutinho vom FC Liverpool zum FC Barcelona zu Beginn der Transferperiode sowie Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia zu Arsenal an deren Ende ebben langsam wieder ab, ansonsten blieben große Aufreger aus. Zwar haben die großen Ligen wieder kräftig investiert, Fantasiesummen für einzelne Stars gab es aber nicht zu vermelden. Doch das Kleingedruckte stimmt bedenklich: Ein neuer Rekord wurde nämlich sehr wohl erzielt, jener für den teuersten U17-Spieler. Dieser heißt nun Pietro Pellegri, er wechselte um 25 Millionen Euro vom Serie-A-Klub Genoa zu AS Monaco. Der Stürmer kam für Genoa bisher zu neun Teileinsätzen, schoss dabei drei Tore. Zweifelsfrei gilt Pellegri als großes Talent, aber man braucht keine Stammtischpsychologie zu bemühen, um die Absurdität anhand dieses Beispiels zu bemerken. Und es ist nicht das einzige: RB Leipzig wollte ursprünglich für den ebenfalls 16-jährigen Umaru Embaló auch kolportierte 15 bis 20 Millionen Euro zahlen, ehe man wegen Forderungen seines Beraters die Reißleine zog. Man sei schließlich nicht der "Spielball von Beratern" hieß es. Eine nicht unschlaue Erkenntnis. Noch schlauer wäre es, es würde sich der Gedanke durchsetzen, dass jugendliche Spieler niemals irgendjemands Spielbälle und Spekulationsobjekte sein dürfen.