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Wo ist der nächste Stephen Hawking?

Von Eva Stanzl

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Die Universitätsflaggen standen auf halbmast, als Rektorin Carolyn Hammond die Begräbnis-Zeremonie führte. Am Samstag nahmen 500 geladene Gäste und unzählige Zaungäste in der britischen Universitätsstadt Cambridge Abschied von Stephen Hawking.

Zweifelsohne war der am 14. März verstorbene theoretische Physiker einer der Größten seines Fachs. Auch seine Willenskraft ringt enormen Respekt ab: Der Kosmologe litt an der Muskel- und Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose, die ihn über viele Jahre bewegungsunfähig an den Rollstuhl fesselte. Zu seinen größten Leistungen zählt jedoch auch die Popularisierung der Astrophysik, die er wie kein anderer Wissenschafter vorantrieb.

Hawking entwickelte Theorien zum Ursprung des Universums und zu Schwarzen Löchern, doch er wendete sich auch populären Themen wie Zeitreisen oder Außerirdischen zu. Seine millionenfach verkauften Bücher machten nicht nur ihn, sondern das Universum selbst zum Popstar der Wissenschaft. Vor ihm war Astrophysik Thema für einige Wenige - heute begreifen sie viele Menschen als existenziell für den Platz der Erde im All. Hawking gab der Menschheit die Chance, zu begreifen, wie relevant der Blick zu den Sternen für ihren Wissenschatz ist, und seine unkonventionellen Denkansätze zeigten, dass wir noch viele Überraschungen erleben werden. Wir wissen wenig. Zu hoffen ist, dass uns noch viele Forscher von seinem Kaliber die Augen öffnen.