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Der Fußball überholt sich selbst

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer leitet das Sportressort der "Wiener Zeitung".

Täglich Neues aus der Fifa-Zentrale: Hatte sich Generalsekretärin Fatma Samoura am Wochenende noch Vorwürfen ausgesetzt gesehen, sie könnte ob der Vergabe der WM 2026 in einen Interessenskonflikt geraten - die Ethikkommission hat diese zurückgewiesen -, wird derzeit eine weitere Baustelle bearbeitet: die Neuaufstellung der Klub-WM und einer (noch nicht einmal existenten) globalen Nations League. Vor einigen Wochen hatte die "New York Times" als Erste über die Pläne berichtet, wonach Investoren für die neuen Formate in einem Zwölf-Jahres-Zyklus 25 Milliarden Dollar hinblättern wollen. Nun sickerten weitere Details durch: Präsident Gianni Infantino schwebt demnach ein Final-Eight-Turnier als eine Art Mini-WM alle zwei Jahre vor. Ob sich die Idee durchsetzt, ist allerdings fraglich. Freilich: Große Scheine waren noch immer gute Argumente für nahezu ausnahmslos alle am Profifußball Beteiligten. Dennoch regiert berechtigte Skepsis. Die Investoren, deren Identität Infantino vorerst nicht preisgeben wollte, werden kaum rein altruistische Motive haben. Der Kalender ist dicht genug, die aktuellen Formate werden schon jetzt ständig aufgebläht. Natürlich muss sich auch der Fußball immer weiterdrehen, um nicht still zu stehen. Doch er muss auch aufpassen, sich bei all dem Streben nach Gewinnmaximierung nicht selbst zu überholen.