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Genügend Luft nach oben

Von Tamara Arthofer

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Was hätte das für ein rauschendes Wochenende für Österreichs Sport sein können? Österreichs Fußball-Team empfängt Brasilien, Oliver Marach beziehungsweise Dominic Thiem greifen nach den French-Open-Titeln im Doppel beziehungsweise Einzel. Geworden ist es der große Kater - der aber zu verschmerzen ist. Die ÖFB-Elf muss sich bei der WM nicht grämen, als "Rekordweltmeister-Bezwinger" zum Zuschauen verdammt zu sein, und läuft nicht Gefahr, vor den ab September anstehenden Pflichtspielen die Bodenhaftung zu verlieren. Marach ist im Alter von knapp 38 Jahren und trotz zahlreicher Verletzungen noch immer da, wenn es um die großen Titel geht (wie bei den Australian Open, die er und Mate Pavić gewonnen haben). Und Thiem wusste seine Leistungen samt jener im Finale gegen Rafael Nadal realistisch einzuschätzen. Freilich war der Frust angesichts dessen, was so nahe schien und letztlich so fern war, im ersten Moment groß, im zweiten dachte er aber schon an die nächsten Aufgaben. Er sei sicher, sagte er ohne Überheblichkeit, dass dies nicht sein letztes Grand-Slam-Finale gewesen sei - am nächsten Schritt gelte es zu arbeiten. In den Grundlinienduellen konnte er über weite Phasen gut mithalten, doch blöde Fehler sowie die Tatsache, dass er zu wenig leichte Punkte mit Service oder Volleys machte, verhinderten nebst einem gewohnt starken Nadal noch mehr. In diesem Spiel zeigte sich, dass auch auf höchstem Niveau noch Luft nach oben ist - und das gilt auf allen Belägen. Das Finale hat nicht nur ihm Lust auf mehr gemacht.