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Madrid sucht den Superstar

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer leitet das Sportressort der "Wiener Zeitung".

Kylian Mbappé darf (angeblich) nicht, Neymar will (angeblich) nicht. Die Suche nach einem neuen Superstar dürfte sich für Real Madrid nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo also schwieriger gestalten als ursprünglich vermutet. Nachdem die katarischen Klubchefs von Paris Saint-Germain Anfang der Woche klar gemacht hatten, den 19-jährigen Weltmeister Mbappé nicht ziehen zu lassen, dementierte nun auch Neymar Spekulationen über einen Wechsel nach Madrid.

"Die Medien erfinden Geschichten. Das ist ein bisschen langweilig", sagte er und betonte, an der Seine eine Perspektive zu sehen. Führen er und Mbappé Paris tatsächlich zum lange ersehnten Champions-League-Triumph, hätte er seinen Eintrag in die Geschichtsbücher sicher, während sich in Madrid derzeit viel im Umbruch befindet. Das Problem für die Spanier: Obwohl das Ensemble des weißen Balletts aus vielen Künstlern besteht, war doch vieles im System auf die Primadonna aufgebaut.

Und sie suchen nicht nur einen Spieler, der Ronaldo ersetzen kann, sie wollen auch jemanden mit einem annähernd so großen Glamour- und Identifikationsfaktor - zumal auch Erfolgscoach Zinédine Zidane es geschafft hat, auf dem Höhepunkt abzutreten, und die Trikotverkäufe wieder angekurbelt werden sollen. Eden Hazard, der auch hoch im Kurs stehen soll, ist ein herausragender Stürmer; ob er zu Real passt und vor allem die anderen Attribute mitbringt, darf aber bezweifelt werden. Andererseits: Ein bisschen Bodenhaftung würde Real ohnehin nicht schaden.