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Der total entschleunigte Formel-1-Star

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer leitet das Sportressort der "Wiener Zeitung".

Lewis Hamilton mit Sonnenbrille, Lewis Hamilton ohne Sonnenbrille, Lewis Hamiltons Tattoos, Lewis Hamiltons neue Mode-Kollektion, Lewis Hamilton im Urlaub, bei Sponsorenauftritten und auf Partys. Wer in den sozialen Netzwerken nach Lewis Hamilton sucht, findet ziemlich viel . . . Lewis Hamilton. Der Brite ist nicht nur vierfacher Formel-1-Weltmeister und drauf und dran, seinen fünften Titel zu holen, er ist auch ein Meister der Selbstinszenierung. Ohne Smartphone geht da nichts. Nicht alle Eltern, deren Kinder das Wischen auf handyähnlichen Gegenständen mitunter schon vor dem Schuhebinden intus haben, mögen ob dieser Vorbildwirkung begeistert sein.

Doch auch Hamilton ist offenbar lernfähig, wenngleich er erst durch höhere Mächte zu seinem Glück gezwungen werden musste: Im Urlaub auf Kuba jedenfalls hatte der Mercedes-Pilot plötzlich keinen Empfang - und entdeckte den Wert ungestörter Gespräche mit Freunden. "Ich habe dann in den Ferien das Telefon meistens im Hotel-Safe gelassen und tagelang nicht aufgeladen. Das war ziemlich schön", erzählte der sichtlich entspannte 33-jährige Brite vor dem Grand Prix in Spa am Wochenende.

Wenn auch die aktuellen Postings auf seinen Accounts nahelegen, dass der Sinneswandel nicht von langer Dauer war (Lewis Hamilton mit Sonnenbrille, Lewis Hamilton ohne Sonnenbrille, . . . eh schon wissen), so ist doch die Botschaft entscheidend: Entschleunigung tut manchmal gut. Es muss ja nicht unbedingt auf der Rennstrecke sein.