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Der Kampf um den Strich

Von Christian Mayr

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Oben oder unter? Das ist in diesem Fußballherbst - erstmals seit 1993 - wieder die große Frage in der österreichischen Bundesliga. Dazwischen liegt bekanntlich der ominöse Strich, der oben von unten, Meister- von Qualifikations-Play-off trennt. Nach 22Runden (konkret am 16. März nach vier Frühjahrsrunden) werden aus der neuen Zwölferliga zwei Sechserligen. Dass das neue System nicht nur bei Zehnerliga-Gewohnheitstieren Zweifel hervorgerufen hat, ist ebenso evident wie die absolute Notwendigkeit der Reform. Denn ein Blick auf die Tabelle nach zwölf Spieltagen offenbart recht deutlich, dass die Liga dadurch enorm an Spannung gewonnen hat. Natürlich nicht in der Meisterfrage, denn dass Salzburg zum sechsten Mal in Serie zu Saisonschluss die Trophäe stemmen wird, war schon vorab ziemlich offensichtlich. Doch dahinter ist so gut wie alles möglich: Der Lask hat sich mit starken Leistungen von der Nummer zwei in Oberösterreich zur Nummer zwei des Landes hochgearbeitet, beim 3:3-Spektakel gegen Salzburg am Sonntag stand die Red-Bull-Elf am Rande der ersten Niederlage. Dahinter versuchen die Sensationsmannschaften St. Pölten und WAC den Anschluss zu halten, spüren zugleich aber den Atem der Großklubs im Nacken: Die Wiener Austria als Fünfter wäre aber derzeit der einzige, der es aus dieser Riege geschafft hätte - denn sowohl der um seine Form und Psyche ringende Rekordmeister Rapid (7.) als auch Cupsieger Sturm Graz (8.) sind aktuell unter dem Strich. Aufsteiger Hartberg(6.) wäre indes drüber. Doch noch ist alles möglich, trennen doch Rang vier und Schlusslicht Admira lediglich neun Punkte oder drei Siege. Wer weiß also, wer im Kampf um den Strich noch Abstriche machen muss.