Zum Hauptinhalt springen

Wissen rettet Leben

Von Thomas Seifert

Leitartikel

Bildung ist nach der Impfung die wichtigste Waffe gegen das Virus.


Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rechnete es am Dienstag bei einer Pressekonferenz vor: 16,2 Millionen Impfstiche gab es bis dato, 30 Menschen pro Minute ließen sich impfen. Um gut durch die anbrandende Omikron-Welle zu kommen, muss nun fleißig weiter geimpft und geboostert werden. Aber wer sind eigentlich die Ungeimpften?

Bei der Präsentation einer Impfstudie der Statistik Austria im Auftrag des Gesundheitsministeriums zeigte sich folgendes Bild: "Die individuelle Impfbereitschaft hängt wesentlich sowohl vom Bildungsniveau als auch von der Teilnahme am Erwerbsleben ab", wie Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas erläuterte.

Vieles von dem, was die Statistiker zutage gefördert haben, ist nicht weiter überraschend: etwa die Tatsache, dass die Impfbereitschaft bei Älteren höher ist als bei Jüngeren. Das Risiko, bei einer Covid-Infektion an einem schweren Verlauf zu erkranken oder an Corona-Folgen zu versterben, ist bei Älteren viel höher als bei Jüngeren.

92 Prozent der Studierenden an den österreichischen Medizin-Unis sind geimpft - auch das ist nicht weiter überraschend. All jene, die über einen höheren Kenntnisstand bezüglich der Funktionsweise von Impfstoffen, des Immunsystems und des Sars-CoV-2-Virus verfügen, sind auch überdurchschnittlich gut durch Impfungen geschützt. Das gilt übrigens auch für Journalisten - sie gehören der Informations- und Kommunikationsbranche an, die mit einer Impfquote von 87 Prozent nur knapp hinter den in Österreich akkreditierten Diplomaten und Mitarbeitern von Botschaften und internationalen Organisationen (89 Prozent) auf Platz zwei liegt.

Wissenschaftsminister Martin Polaschek bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: "Da sieht man einmal mehr, wie wichtig Bildung und Aufklärung auch im Zusammenhang mit der eigenen Gesundheit ist."

Nun geht es an die "evidenzbasierte Maßnahmengestaltung", wie das der Statistik-Austria-Generaldirektor so schön nennt.

Besonders niedrig sind die Impfquoten bei Menschen, die in Ost- und Südosteuropa geboren sind, und bei jenen, die in der Baubranche oder in der Landwirtschaft tätig sind. Bei diesen Bevölkerungsgruppen müssen die Informationskampagnen zur Covid-Impfung ansetzen.

Dennoch wird es Personen geben, die mit Argumenten und Informationen nicht zu überzeugen sind, weil sie Verschwörungserzählungen eher glauben als der Wissenschaft und FPÖ-Chef Herbert Kickl für kompetenter in Sachen Virologie, Immunologie und Volksgesundheit halten als die Expertinnen und Experten.

Die Lehren aus der Impfstudie sind eindeutig: Bildung ist nach dem Vakzin die zweitwichtigste Waffe gegen das Virus.