Zum Gastkommentar von
Karl Aiginger, 2. Jänner

Ein Update für das Erfolgsmodell Europa

Es wäre schön, wenn die Leute in Wien, Berlin, Paris und Brüssel, die etwas zu sagen haben, diese Anregungen lesen, durchdenken und entsprechend handeln würden. Davon kann aber nicht ausgegangen werden.

Die inzwischen zum Stehsatz verkommene Kritik - "Eine Rückkehr zu ‚Kerneuropa‘ oder Träume, dass früher alles besser war, sind Irrtümer" - unterschlägt allerdings die neuen Risiken und Abhängigkeiten, die durch die Vernetzungen, Zentralisierungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Medien, des Handels, des Militärs und der Technik allgemein entstanden sind. Die aktuelle, unglaublich rasch über den Globus sich verbreitende Pandemie ist ein negatives, die Impfstoffentwicklung ein positives Beispiel.

Von "technology assessment" und "small is beautiful" ist kaum noch die Rede. Es kommt darauf an, umfassender zu denken und zu handeln. Aigingers Text gibt dazu einen starken Anstoß.

em.OUniv.Prof. Paul Kellermann,

9020 Klagenfurt

Zum Gastkommentar von
Patrick Müller, 31. Dezember

Kommende Probleme
der Europäischen Union

Als größtes Problem der EU sehe ich die Überalterung der Bevölkerung an. Eurostat zeigt das deutlich an der "Alterslastenquote", dem Verhältnis zwischen der Zahl der Personen im Alter von 65 Jahren und älter und der voraussichtlichen Zahl aller Personen zwischen 15 und 64 Jahren. Der Wert wird je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64) dargestellt. Dieser Wert steigt vom 32 im Jahre 2020 auf 52 im Jahre 2050. Das heißt: Drei aktive versorgen derzeit einen Pensionisten, 2050 sind es nur mehr zwei. Die Überalterung hat große Auswirkungen auf viele Gebiete, nicht nur die Finanzierung der Pensionen und die Migration, sondern auch auf unsere Demokratie.

Ein anderes Problem ist das der Rechtsstaatlichkeit. Derzeit scheint sich diese in der EU darauf zu beschränken, auf Ungarn und Polen einzudreschen, statt es Gerichten zu überlassen, zu beurteilen, ob und wo Grundrechte verletzt werden. Was sind "liberale Grundrechte"? Können die von Gerichten überwacht werden?

Felix Mayrhofer,

3032 Eichgraben

Längere Intervalle bei Wiens öffentlichen Verkehrsmitteln

Unglaublich! Allerdorts wird vom Klimawandel gesprochen und was man nicht alles gegen ebendiesen tun will - und dann dürfen die Wiener Linien Maßnahmen treffen, die genau das Gegenteil bedeuten. Eine Ausdünnung des Fahrplans, die Fahrgäste sollen an Wochenenden in der Früh Wartezeiten von 15 Minuten in Kauf nehmen. Ich vermisse Machtworte des Bürgermeisters oder der grünen Verkehrsministerin.

Eugen Mertins,

1160 Wien