Zur Kolumne von
Stefan Schleicher, 6. August
Einschränkungen des
privaten Autoverkehrs
Autohasser können die Vorzüge des Individualverkehrs natürlich nicht erkennen, und das Argument, die Einsatzdauer eines Gegenstandes korreliere mit der Wichtigkeit (dass "Fahrzeuge von den 24 Stunden eines Tages sich im Schnitt nur etwas mehr als eine halbe Stunde bewegen", Anm.), kommt aus der Abteilung Gehirnwäsche. Meine Kaffeemaschine brauche ich zweimal am Tag fünf Minuten, mein Wohnungsschloss zirka viermal fünf Sekunden.
China öffnet demnächst zwei neue Kohlegruben und unzählige Kohlekraftwerke, aber Österreich rettet die Welt, indem ahnungslose Verkehrsplaner den Waren- und Personenverkehr strangulieren.
Manfred Köppl,
per E-Mail
Zum Gastkommentar von
Joel Tölgyes, 31. Juli
Öffentliche Verkehrsmittel
statt privater Autos
Die Emissionen aus dem Verkehr steigen und machen andere Einsparungen wieder zunichte, wie Joel Tölgyes deutlich macht. Wenn nun der Umstieg von Benzin und Diesel auf Strom gefordert und forciert wird, dann müsste man auch hinzufügen, dass es sauberer Strom sein sollte. Neue Kraftwerke werden notwendig werden, hier ist wohl mit Widerstand zu rechnen.
Im Verkehrsbereich wäre großer Handlungsbedarf. Die Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel am Land wäre stark auszubauen, sodass sie auch gerne angenommen werden. Aber hier wurden unlängst noch Bahnlinien gestrichen. Sehr viele, die jetzt einzeln im Auto täglich zur Arbeit fahren, würden lieber Öffis benutzen, wenn diese verfügbar wären und sie damit wichtige Zielpunkte ähnlich rasch wie per Auto erreichen würden.
Leider haben sich sehr viele Autofahrer zu sehr an ihr motorisiertes Vehikel gewöhnt, sodass sie auch dort herumkurven, wo es kurze, leicht zumutbare Fußwege auch tun würden. Es geht nicht um Auto-Bashing, aber die Selbstfahr-Automatik wäre ein wenig einzubremsen, sich selbst zuliebe.
Karl Brunner,
9020 Klagenfurt
Zum Artikel von Simon Rosner,
4. August
Operation "Luxor" war
teilweise rechtswidrig
Laut dem Oberlandesgericht Graz wird in Österreich die Muslimbruderschaft offenbar falsch eingeschätzt. Seltsam - für den deutschen Verfassungsschutz ist sie eher nicht ganz harmlos: "Durch Missionierung und soziale Maßnahmen will die Muslimbruderschaft eine islamistische Staats- und Gesellschaftsordnung auf Grundlage der Scharia errichten. Eine Trennung von Staat und Religion lehnt sie ab. Dies beinhaltet zumindest eine Infragestellung der Volkssouveränität und die Relativierung der im Grundgesetz verbrieften Menschenrechte." Damit sei die Ideologie der Muslimbruderschaft "im Kern verfassungsfeindlich", heißt es. "Zur Gewaltanwendung pflegt sie aber eine ambivalente Einstellung."
Karl Steinkogler,
4802 Ebensee
Zum Artikel im "Extra" von
Silvio Vietta, 31. Juli
Zur laufenden Debatte um
die Singularität der Shoah
Dieser Beitrag ist das Beste, das ich zum Begriff und Thema Holocaust - der tatsächlich fast nur mit dem deutschen verknüpft wird - gelesen habe. Er ist auch das beste Beispiel dafür, wie sich der Wissenshorizont erweitert und damit die Bewertungsgrundlage verbessert, wenn ein Thema umfassend ganzheitlich analysiert und dargestellt wird. Vielen Dank auch für die anderen Beiträge dieses einmaligen "Extra"!
Mag. Walter Ziegler,
2700 Wiener Neustadt
Zum Gastkommentar von
Pascal Lottaz, 31. Juli
Neutrale EU-Staaten
profitieren von der Nato
In Bezug auf die europäische Sicherheit halte ich als österreichischer Staatsbürger den Begriff "Trittbrettfahrer" für gerechtfertigt. Ich frage mich nur, wo österreichische Initiativen verfügbar sind. Gerade im Bereich Sicherheit ist die Mentalität, sich im Krisenfall auf die Nachbarn stützen zu können, vorherrschend. Auslandseinsätze sind kein Ersatz für die allgemeine Bereitschaft zur Wehrhaftigkeit.
Ernst Steinbrenner,
3150 Wilhelmsburg
Frustrierendes Verhalten
in der Corona-Krise
Das Gefährden von Menschen und der Gesellschaft im Allgemeinen ist kein Menschenrecht. Für mich sind Menschen, die die Corona-Impfung aus Ignoranz verweigern oder obskure Ideen von Verschwörungsanhängern nachbeten, nicht in der Lage, selbständig zu denken. Außerdem fühle mich von keiner im Parlament vertretenen Partei in der Corona-Krise wirklich vertreten, auch nicht von der von mir gewählten.
Keine Partei hat in dieser Krise eine Strategie, die sie beibehalten hätte und die ich akzeptieren kann. Wöchentlich wurde versprochen, beschlossen, zurückgezogen. Nach einigen Wochen Zusammenarbeit wurde wieder zum politischen Alltag zurückgekehrt. Ich bin der Meinung, dass diese Art der politischen Aktivitäten grob fahrlässig ist, um kein anderes Wort zu verwenden.
Kurt Pucher,
9800 Spittal