Zum Artikel von Georg
Hönigsberger, 12. März

Entschädigungen für misshandelte Heimkinder

Ich denke, man hätte das System umdrehen müssen: Die Gemeinde Wien hat doch sicher genaue Listen, wer wann in diesem Heim gelebt hat. Man sollte all diese Menschen kontaktieren und fragen, wie es ihnen ergangen ist, was sie jetzt brauchen und ob sie einen Antrag auf Entschädigung stellen möchten. Man sollte aktiv nach den Opfern suchen wie bei einem Lawinenunglück. Das würde meiner Ansicht nach der Sorgfaltspflicht des Staates entsprechen und dem Willen, zumindest jetzt für die Geschädigten da zu sein.

Elisabeth Thaler,

1160 Wien

Mängel in der Wiener Jugendbetreuung

Die Entschädigungsforderungen sind vollstens zu unterstützen. Faktum ist leider, dass auf vielen Ebenen gar nicht genau hingeschaut werden soll. Volksanwalt Bernhard Achitz wäre gut beaten, sich die Rahmenbedingungen anzusehen, wenn ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner einer sozialpädagogischen WG psychiatrische Kientel ist, dann muss eine durchgehende sozialpädagogische Doppelbesetzung Pflicht sein, damit struktureller Gewalt in diesen Einrichtungen präventiv der Boden entzogen werden kann. Das "Zudecken" von Problemlagen ist heute genauso gegeben, daran hat sich nichts geändert. Aufarbeitung sieht eben anders aus.

Mag. Alfred Zopf,

4822 Bad Goisern

Zum Gastkommentar von
Tibor Pásztory, 12. März

Österreichs obsolet
gewordene Neutralität

Dem ausgezeichneten Gastkommentar von Tibor Pásztory, den ich auch als Oberst der Miliz a.D. Wort für Wort unterschreiben kann, ist eigentlich nichts hinzuzufügen - außer vielleicht, dass schon Bundeskanzler Wolfgang Schüssel vor etwa 20 Jahren so gedacht hat. Nur ist er damit zu sehr auf Ablehnung gestoßen, sodass er den Gedanken nicht weiter verfolgt hat. Er hat als Pragmatiker wohl gespürt, dass für ihn da nichts zu holen ist. Vielleicht ist die Zeit mittlerweile reif für ein grundsätzliches Umdenken in Sachen Neutralität.

Mag. Rudolf Hackauf,

1130 Wien

Böses Erwachen für die europäischen Länder

Man isst Fett so lange, bis die Leber aufschreit, man fährt im unverspurten Hang, bis das Schneebrett abgeht, man rast auf der Autobahn, bis das Radar aufblitzt, denn es wird einen schon nicht erwischen. So ähnlich ist es Europa jetzt ergangen: Denn Wladimir Putin wird doch wegen des kleinen Bruders, der nach westlichem Vorbild leben will, nicht den Handel dem Westen aufs Spiel setzen. Dies kalkulierend, hat sich Westeuropa zu sehr von russischem Gas, Öl und anderem abhängig gemacht und gute Miene zum bösen Krim- und Donbass-Spiel gemacht.

Wolfgang Riemer,

per E-Mail