Zum Artikel von Eva Stanzl,
30. April

Trockenheit und schwindende Artenvielhalt in der Lobau

Die Lobau ist leider keine Au mehr, Hochwasser kann es keines mehr geben. Nicht nur die Kanalisierung der Donau samt Damm ist die Ursache für die Austrocknung, sondern auch das Umleiten und Einfassen vieler Bäche in den Alpen, die Verwendung von Quellen zur Trinkwassergewinnung oder die vielen Kraftwerke an den Flüssen. Bei einem Vergleich mit einem halbwegs natürlichen Fluss (zum Beispiel dem Tagliamento) bemerkt man, was bei uns alles anders ist.

In der Lobau gibt es beispielsweise keine jungen Schwarzpappeln, dafür aber immer mehr nicht heimische Götterbäume, und auch immer weniger Amphibien: Somit kann der Aussage der im Artikel zitierten Experten, es gebe immer mehr Vielfalt, nicht zugestimmt werden. Aber noch immer besser, als wenn alles betoniert wäre. Davor schützt wohl auch der Ölhafen, von wo es, je nach Windrichtung, so richtig stark nach Öl stinkt.

Michi Klarin,

per E-Mail

Die beste Alternative
zum Lobautunnel

Die Absage des Lobautunnels gibt der Vernunft eine vielleicht letzte Chance. Die beste Alternative ist schon lange bekannt: eine Brücke und eine Straße in Hochlage vom Tanklager bis zum Großenzersdorfer Arm. Dieses Gebiet wird landwirtschaftlich genutzt. Dort ist nichts, was einen Nationalpark rechtfertigt.

Die Nachteile und Gefahren eines Tunnels sind bekannt, die Notwendigkeit einer weiteren Donau-Überquerung ist es ebenso. Die Lobau würde unter so einem Projekt nicht leiden, für die Landwirtschaft wäre es ein kleiner Nachteil. Wenn ein Projekt aus dem vorigen Jahrhundert stammt, ist es deshalb noch nicht schlecht.

Robert Grünwald,

1220 Wien

Österreich ist nicht auf Bedrohungen vorbereitet

Das erste militärische Zwischenziel des russischen Vorgehens in der Ukraine ist zu erkennen: die Einnahme des gesamten Donbasses, die Errichtung einer Landverbindung zur Krim, die Besitznahme der Regionen Cherson, Odessa und Transnistrien (Moldau). Was passiert, wenn das gelingt? Die neutrale Republik Moldau grenzt an Rumänien, und der Krieg käme Österreich immer näher.

Unsere Politiker sollten die hybride Bedrohungslage analysieren und eine umfassende Landesverteidigung schrittweise aufbauen. Statt das österreichische Bundesheer einsatzfähig zu machen, geschieht offensichtlich überhaupt nichts, außer dass im Parlament sinnlos debattiert wird. Militärisches Gerät kann man nicht im Supermarkt kaufen und ausgebildete Soldaten erhält man nicht vom Arbeitsamt.

Unsere Regierung wird wahrscheinlich erst dann aufwachen, wenn uns der Gashahn abgedreht wird und "grüne Männchen" in Wien den Verkehr regeln.

Oberst i.R. Kurt Gärtner,

4600 Wels