Zum Artikel von Edwin
Baumgartner, 27. Jänner

Straßen und Plätze mit umstrittener Benennung

Das Beharren österreichischer Politiker auf belasteten Straßen- und Platznamen ist peinlich und beschämend, egal, welches Beispiel man heranzieht. Natürlich gibt es über jede geehrte Persönlichkeit auch Positives zu erinnern, und nein, ich will jetzt nicht Hitlers Autobahnen anführen. Im Fall von Salzburg wäre es an der Zeit, Herbert von Karajan zu streichen, denn wer zwei Mal in die NSDAP aufgenommen werden wollte, sollte nicht mit einer Platzbenennung belohnt werden. Und natürlich sollte Karl Lueger verschwinden, Julius Tandler ebenso und - nicht nur aus aktuellen Gründen - das russische Denkmal am Wiener Schwarzenbergplatz.

Straßennamen, Denkmäler und auch die Sprache sind Kinder der Zeit. Selbst wenn sie in Stein gemeißelt sind, ist Veränderung möglich. Man kann ja dazulernen.

Mag. Roberto David Kalmar,

3413 Oberkirchbach

Zum Interview von Ronald
Schönhuber, 26. Jänner

Die Leistungsfähigkeit russischer Panzer

Der US-General Mark Hertling meint im Interview: "Der russische T-72 hat eine effektive Reichweite von 1.700 Metern, deutsche und amerikanische Panzer können Ziele in einer Entfernung von 2.500 bis 2.700 Metern mit dem ersten Schuss ausschalten."

Seit dem T-72 sind russische Kampfpanzer mit einer 125-mm-Glattrohrkanone bestückt. Diese kann Hohlladungs-, Pfeil- und Sprengmunition verschießen. Außerdem verschießt dieses Waffensystem auch eine sogenannte rohrverschossene Lenkrakete mit einer Reichweite von 5.000 Metern. Die 125-mm-Hohlladungssprengköpfe dieser Raketen sind sehr wohl in der Lage, moderne westliche Panzer bis zu dieser Entfernung (5.000 Meter) mit hoher Wahrscheinlichkeit so zu beschädigen, dass eine Fortsetzung des Einsatzes nicht mehr möglich ist. Ich gehe davon aus, dass die ukrainischen Generäle das wissen.

DI Friedrich Dechant GM i.R.,

2020 Hollabrunn

Mit Panzerlieferungen
allein ist es nicht getan

Spät, aber doch haben die Nato-Staaten beschlossen, Kampf- und Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern. Die Gefahr für mechanisierte Truppen lauert aber nicht so sehr am Boden, die wirkliche Bedrohung sind Luftangriffe - und hier insbesondere Kamikaze-Drohnen. Daher ist ein Fliegerabwehrschirm über dem Gefechtsfeld dringend notwendig.

Für mich gibt es noch drei wichtige Fragen. Kommen die Waffensysteme rechtzeitig an die Front? Wie schaut die Logistik für die US-Kampfpanzer Abrams aus? Sind die ukrainischen Offiziere ausgebildet, um die Kampf- und Schützenpanzer im Gefecht der verbundenen Waffen taktisch richtig einzusetzen?

Oberst i.R. Kurt Gärtner,

4600 Wels

Zum Gastkommentar von
Ernst Smole, 25. Jänner

Auf Belastungen im Berufsleben vorbereiten

Dieser Artikel spricht mit aus der Seele. Selbst Jahrgang 1941, habe ich zu Schulzeiten meiner Kinder erlebt, wie der zitierte Unterricht "gegen innere Widerstände" der Schüler immer verpönter wurde. Die Schule sollte nur mehr Spaß machen, die Kinder sollten alles spielerisch erlernen. Leider ist das keine gute Vorbereitung auf einen Beruf, der - selbst wenn es der Wunschberuf ist - auch einige Belastungen mit sich bringt.

Vor gar nicht langer Zeit habe ich mit Freunden genau darüber diskutiert, dass einige den Belastungen des Alltags ausweichen oder nicht gewachsen sind, da sie es eben nie gelernt haben. Ein Beispiel: Meine Tochter hat es als Auszeichnung empfunden, dass sie nach der Ausbildung als Kindergärtnerin sofort eine eigene Gruppe übernehmen durfte und nicht als Springerin anfangen musste. Vor ein paar Wochen hörte ich in einer Radiosendung, dass es für Absolventen zu belastend wäre, gleich in Eigenverantwortung eine eigene Gruppe zu führen, und daher einige gar nicht in diesen Beruf einsteigen. Das war für mich erschreckend!

Maria Hartl,

per E-Mail

Dubioser Teilhaber
am Flughafen Wien

Australien ist in Österreich positiv besetzt (Demokratie, Kängurus), daher stört es die Leute nicht (dachte wohl die Flughafenleitung), wenn der Flughafen Wien einen australischen Großaktionär hat. Dass sich dieser Großaktionär in einer Briefkastenfirma auf den Cayman Islands versteckt, dass die Herkunft des Geldes unbekannt ist und keine Vermutung ausgeschlossen werden kann, wird zugedeckt. Wenn eine australische Firma in Österreich nach Gas suchen wollte, wäre es vielleicht nicht so schlimm, wie wenn es Gazprom wäre ... Man darf sich nicht durch positiv konnotierte Herkunft benebeln lassen.

Dr. Stefan Malfèr,

1140 Wien

Träume für den Weg
in eine bessere Welt

Korruption, Vertrauensverlust, Unterdrückung, Krisen, Krieg - es ist Zeit für eine Rückkehr zu den Träumen. In Träumen projiziert sich das Leben zu jenen Horizonten, die in ihm die Energie entfachen, Ziele zu erreichen. Die Krankheit der Gegenwart ist der Materialismus. Funktionalität und Austauschbarkeit statt Schönheit und Eleganz, Vereinnahmung statt Entfaltung, Kontrollwahn statt Vernetzung über Grenzen, Demokratieverweigerung statt geteilter Visionen, Verlust von Maßstäben und Werten - alles geht, aber nichts und niemand ist wichtig. Ich, Masse und Macht statt Hirn, Herz und Seele.

Warum wird nur diskutiert, welche Waffen in die Ukraine geliefert werden sollen und die Initiative einer barbarischen Kriegslogik überlassen? Initiieren wir einen Dialog, der zum Ursprung der Träume vordringt, um ein Feuerwerk an Ideen von einer neuen Welt, einer neuen Zeit, einem neuen Miteinander zu entzünden - in den USA, in Europa, in Israel, in Russland und der Ukraine.

"Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben." (Mark Twain) Machen wir Wien zu einer Hauptstadt der Träume und stellen wir Spaltung und Krieg ein neues Hoffen und Wollen, Freiheit im Miteinander gegenüber.

Dr. Karl Pangerl,

per E-Mail

Systemische Fehler
bei Zusatzpensionen

Ich und viele andere Bezieher von Zusatzpensionen überbetrieblicher Pensionskassen erleben seit 2016 bisher vier Kürzungen der Zusatzpension, mittlerweile kumuliert minus 33 Prozent! Bis hin zu einer Beschwerde bei der Finanzmarktaufsicht haben alle meine Versuche, den Wertverlust einzubremsen, keinen Erfolg gebracht. Zu Fragen bezüglich des Stands der Erhebungen erhält man lediglich einen Hinweis auf den Datenschutz und dass der Beschwerdeführend keine Parteienstellung habe, daher auch keiner Rückmeldung zum Stand der Beschwerde gegeben werde - Transparenzgesetz, wann kommst du endlich?

Solange Pensionskassen in Jahren von Pensionskürzungen sogar Gewinnausschüttungen vornehmen können, ist für mich etwas grundfalsch am Konzept und an den zugehörigen gesetzlichen Regelungen. Jahrelanger Aufbau von Schwankungsrückstellungen verhindert eine Erhöhung der Pensionen, ein einziges Jahr schlechter Performance führt sofort zur Kürzung der Zusatzpension im Folgejahr! Das haben wir in den letzten Jahren zur Genüge genossen, das sollte dringend abgestellt und verbessert werden.

Dr. Johann Haghofer,

9500 Villach

Die umstrittene Ausstellung des Jüdischen Museums

Die Ausstellung "100 Missverständnisse über und unter Juden" im Jüdischen Museum Wien ist überaus ansprechend und informativ, sie ist instruktiv ohne oberlehrerhaften Gestus. Wer in der Ausstellung Anlass zu antisemitischen Deutungen sieht, sieht sie durch die Brille seiner eigenen Vorurteile.

Dr. Ernst Bobek,

per E-Mail