Ein Kipppunkt
der Digitalisierung
Liebe "Wiener Zeitung"! Ich will Dir schon lange schreiben, doch finde ich erst jetzt ein analoges Plätzchen dazu. Die Welt braucht Dich. Speziell in diesen Zeiten der Digitalisierung noch mehr denn je. Digitalisierung schafft ohne Frage viele hilfreiche neue Möglichkeiten. Doch es gibt wahrnehmbare Kipppunkte, an denen sich eine übertriebene Digitalisierung selbst ad absurdum führt.
So ein Punkt wäre erreicht, würde die "Wiener Zeitung" auf rein digitale Ausgaben umgestellt werden. Man muss schon auch noch was greifen, um zu begreifen. Ich fände es einen vielleicht guten Kompromiss, wenn die Jahresbilanzen und Konkurse nur noch digital nach Bedarfsabfrage erscheint, jedoch die Nachrichten würde ich mit meinem Abo nicht ins Digitale mitnehmen können.
Das kann ich jetzt schon sagen, weil wir mittlerweile durch digitale Information so überladen sind, dass eine Zeitung digital zu lesen da keinen Platz mehr hat. Ich muss sie wahrnehmen, greifen können, weglegen, wieder hernehmen, reflektieren, jemanden anders zeigen, haptisch erfahren - hej, das ist nicht Google, über das wir hier reden, das ist eine Zeitung!
Bitte bleib, real! Danke.
Stephan Maier, PhD,
8044 Graz
Politisch einseitige Unterstützung
Mit Interesse verfolge ich den Kampf der "Wiener Zeitung" um ihr Fortbestehen. Ich bin regelmäßiger Leser dieser Zeitung und ein großer Fan der "Zeitreisen". Allerdings bin ich in Sorge bezüglich der Unterstützerszene, die sich um die "Wiener Zeitung" geschart hat. Inzwischen sind hier alle Kunstschaffenden der linken Szene versammelt. Denen geht es gar nicht um die "Wiener Zeitung" - sie wollen nur ihre politischen Botschaften an den Mann bringen. Ein beredtes Zeugnis war die Ansprache von Doron Rabinovici, die in der Ausgabe vom 28./29. Jänner abgedruckt war.
Es kann sein, dass sich die "Wiener Zeitung" eines Tages diesen Unterstützern verpflichtet fühlt und ihre Blattlinie danach ausrichtet. Einen weiteren "Standard" oder "Falter" werde ich nicht lesen.
Christian Büttner,
1180 Wien
Die Angst der Politiker
vor den Medien
Da wir morgens einige Tageszeitungen studieren, erkennen wir deutlich das wesentlich höhere Niveau der "Wiener Zeitung". Wir sind seit Jahren dankbare Abonnenten.
Es werden von der Regierung Millionen für Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben, sodass ein finanzielles Argument für eine Einstellung der "Wiener Zeitung" nicht gegeben ist. Leider müssen wir als mündige Bürger erkennen, dass in Österreich Politiker agieren, die alles unternehmen, um Kritik an ihrer mangelnden Qualifikation zu unterbinden. So scheint - unserer Erfahrung nach - die Bundesministerin Susanne Raab ihren Aufgaben nicht gewachsen zu sein oder sie nimmt ihre Verantwortung der Bevölkerung gegenüber nicht wahr.
Familie Dr. Hintz/Dr. Hackl,
4701 Bad Schallerbach
Not-Privatisierung
mittels einer Stiftung
Wie die gegenwärtige zweite Staatsgewalt (die Exekutive) die beiden grundlegenden Staatsgewalten des Lerngeschehens sowie der Forschung und Entwicklung äußerst kurz hält, möchte sie die vierte nicht nur stutzen. Mit dem Umbau der "Wiener Zeitung" möchte sich diese Regierung eines wesentlichen Medienbereichs bemächtigen. Um diesen Schritt zu verhindern, bleibt die Notlösung einer eiligen Privatisierung. Es müssen sich die seelisch-geistig wachen Bürgerinnen und Bürger mit den Vermögenden zu einer Stiftung vereinen, um die politische Abrissbirne noch rechtzeitig anzuhalten.
Reinhard Horner,
per E-Mail
Eine alternative Ukraine-Strategie?
Den Entscheidungen der EU-Staaten liegt der Wunsch zugrunde, dass die Ukraine über Russland siegen und alle von Russland besetzten Gebiete einschließlich der Krim zurückerobern werde. Für den durchaus wahrscheinlichen Fall, dass das nicht gelingt, hat Europa offenbar keinen Plan B, was realitätsfremd, kurzsichtig und verantwortungslos gegenüber der eigenen Bevölkerung ist, die die unabsehbaren Konsequenzen des Handelns ihrer Regierungen bis hin zur Gefahr eines Atomkrieges in Europa zu tragen hat.
Mag. Michael Müllner,
3830 Waidhofen an der Thaya
Großmachtfantasien
eines Autokraten
Ausgehend von Leserbriefen und Beiträgen in diversen Zeitungen betreffend die Einstellung zum Ukraine-Krieg muss man feststellen, dass eine Appeasement-Einstellung vermischt mit einer Herr-
Karl-Perspektive zu diesem Vernichtungskrieg überwiegt. Offensichtlich ist dies durch weitreichende Informationsmängel bedingt.
Vergleicht man die Indoktrinationen in den russischen Medien zu dieser "Spezialoperation" - Krieg darf man unter Gefängnisandrohung nicht sagen - mit der Propaganda eines Joseph Goebbels während des Zweiten Weltkrieges, kann man nur feststellen, dass die russische noch grobschlächtiger und primitiver ist. Dass die russische Bevölkerung den Angriffskrieg befürwortet, ist auch ein Hindernis für ein Verhandlungsergebnis.
Es geht hier nicht nur um die Zerstörung eines souveränen Staates. Keine Verhandlung würde Wladimir Putin dazu bringen, die eroberten Gebiete vollständig aufzugeben, vielmehr wäre ein Zugeständnis auch ein Präzedenzfall für weitere Angriffe in Hinblick auf Putins Großmachtsfantasien. Somit verbleibt nur die Aufrüstung der Ukraine mit sämtlichen modernen Waffen, die dem Westen zur Verfügung stehen, um die weitere Existenz des Staates zu retten, die nicht zur Diskussion stehen darf.
Mag. Gerhard Wertanzl,
per E-Mail