Pannen vor dem
Wiener Terroranschlag

Nun sind also die Urteile ergangen im Prozess gegen die Unterstützer des Terroristen, der in Wien um sich geschossen hat. Was sich aber weiters als Frage erhebt: Hat man auf die Polizeibeamten, welche die Warnungen aus der Slowakei bezüglich des Attentäters übersehen, verschlafen, schubladiert, bewusst nicht bearbeitet oder nicht weitegeleitet haben, sodass es zu dieser Tat mit vier Toten und 23 Verletzten kommen konnte, vergessen? Trifft diese Herrschaften etwa keine Mitschuld?

Rudolf Marehard,

per E-Mail

Die Folge niedriger Medikamentenpreise

Tatsächlich ist es so, dass viele Medikamente zurzeit nicht lieferbar sind. Aber sobald sie wieder geliefert werden können, dann ist Österreich aufgrund der restriktiven Preispolitik eines der letzten Länder in Europa, das beliefert wird. Ich musste manche Medikamente für Patienten aus Deutschland bestellen, weil sie dort lieferbar waren und sind, nicht aber in Österreich. Dort kosten sie oft um ein Viertel oder Drittel mehr als hier.

Dr. Christine Allen,

1170 Wien

Zum Artikel vom 31. Jänner

Terror in Israel und
dessen Bekämpfung

Als ansonsten begeisterter Leser der "Wiener Zeitung" erlaube ich mir, ausnahmsweise auch einmal einen Artikel zu kritisieren: Denn darin wird der Staat Israel mit einer Terroristenbande auf eine Stufe gestellt. Der Polizeieinsatz in Jenin wird mit dem Mord vor der Synagoge in Jerusalem in Verbindung gebracht.

In Wahrheit handelte es sich bei diesem kaltblütigen Mord vor der Synagoge um reinen Terror, während es sich bei dem Polizeieinsatz in Jenin um Terrorismusbekämpfung handelte. Dass dabei Araber erschossen wurden, liegt daran, dass die israelischen Sicherheitskräfte zurückschossen, weil sie selbst von den Arabern beschossen wurden.

Wer immer von einer Zwei-Staaten-Lösung schwadroniert, sollte einmal überlegen, warum es diese Lösung nicht geben kann und nie geben wird. Der Hauptgrund dafür ist, dass die arabische Seite daran nicht wirklich interessiert ist. Die Araber wollen nur einen Staat, und der muss judenrein sein. Ist ein solcher Staat das Ziel?

Prof. Helmut Klein,

1170 Wien

Zum Gastkommentar von Martin Otzelberger, 2. Februar

Mehr Tempo bei den Klimaschutzmaßnahmen

Bei der Umsetzung der Klimaziele 2030 ist Österreich weit zurück. Es müsste ein Turbo für alle möglichen Realisierungsschritte eingeschaltet werden. Leider werden viele Beamte und Sachverständige bei konkreten Projekten im Stich oft gelassen, weshalb gewisse Orientierungslosigkeit herrscht und die meisten im Genehmigungsverfahren "auf Nummer sicher" schalten. Verzögerungen sind die Folgen, obwohl mehr Tempo angesagt wäre. Dabei wäre genug privates Kapital für klimafreundliche Investitionen vorhanden. Derzeit wird da viel vergeigt.

Gottfried Kneifel,

per E-Mail

Ausbau und Umrüstung
der Infrastruktur

Ein zügiger Ausbau von Stromnetzen und die Umstellung auf E-Fahrzeuge, am besten im Sharing- und Sammeltaxibetrieb, würde die Netze entlasten, wenn gleichzeitig Windkraft und Photovoltaik dezentral flächig ausgebaut würden und die Speicher der Autos auch zum Be- und Entladen zur Verfügung stehen: Damit könnten Dunkelflauten überbrückt werden.

Natürlich ist die Umrüstung von zahlreichen Wohnungen eine logistische Herausforderung, der sich Bauindustrie und Haustechnik ohnehin stellen werden müssen, da die derzeitigen Neubauraten zurückgehen werden - nicht nur aus Gründen des Bodenschutzes, sondern auch wegen zunehmender Unfinanzierbarkeit von Wohnraum für immer größer werdende Bevölkerungsanteile.

DI Franjo Schwarzmüller,

3040 Matzelsdorf

Überhastete Konzepte
bei der Energiewende

Ich stimme dem Gastkommentar von Martin Otzelberger voll zu. Der Umstieg auf E-Autos beziehungsweise der Ausstieg aus fossiler Energie ist von den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern nicht zu Ende gedacht. Die derzeitige Diskussion erinnert mich an die "gepushte" Einführung der Energiesparlampe und dann kamen die LEDs. Die Forschung und Entwicklung von Alternativenergien sollte massiv unterstützt werden, die jetzige Umsetzung jedoch mit Augenmaß erfolgen oder etwas zugewartet werden.

Othmar Lackner,

2500 Baden

Zum Gastkommentar von
Gerhard Schöttke, 26. Jänner

Fragwürdiger Vergleich
zu Ungunsten von E-Autos

Gerhard Schöttke vergleicht eine Urlaubsfahrt mit einem Skoda Fabia (Baujahr 2008) von insgesamt 2.860 Kilometern mit einem "theoretischen E-Auto". Dieser Vergleich ist an sich schon problematisch, da Urlaubsfahrten meist mit teureren, daher auch leistungsstärkeren Fahrzeugen unternommen werden. Anschaffungspreis und Energieverbrauch sind bei vielen Fahrten über so eine Distanz also oft wesentlich höher als in diesem Vergleich.

Für das fiktive E-Auto wird eine Ladedauer von drei Stunden angenommen. Laut dem "Faktencheck E-Mobilität" des Umweltbundesamtes ist aber wesentlich schnelleres Aufladen von E-Autos möglich, je nach Fahrzeugmodell. Außerdem wird auch der Lenker eines Skoda Fabia bei Fahrten von mehreren hundert Kilometern regelmäßig Pausen einlegen müssen, was bei diesem Vergleich jedoch ausgeblendet wurde. Das E-Auto braucht daher für die gleiche Strecke nicht unbedingt länger als das Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

"Das Fazit aus dem Praxistest: E-Autos eignen sich aufgrund der Ladezeiten und der Reichweiten derzeit nicht als Urlaubsfahrzeuge", wie Gerhard Schöttke behauptet, ist daher nicht schlüssig.

Mag. Bettina Plandor,

per E-Mail

Zur Kolumne von Konrad Paul Liessmann, 28. Jänner

Unmündig durch zu viel Vertrauen auf Technik

Mehr kann zum unfassbaren digitalen Hype und zur Diskriminierung der Bedächtigen, Nachdenklichen, das Ganze Betrachtenden nicht mehr gesagt werden. Auch das macht nicht nur Konrad Paul Liessmanns Texte, sondern die "Wiener Zeitung" insgesamt äußerst lesenswert. Kraftnahrung für Herz und Verstand sozusagen.

Alexander Buschenreiter,

8983 Bad Mitterndorf