Ein Manifest für Friedensverhandlungen
Wann erwacht in Europa eine Friedensbewegung aus dem Winterschlaf? Es sind zwei Frauen - Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht -, die der Kriegshetze nicht verfallen sind. Das "Manifest für den Frieden" ist ein Zeichen gegen die Lieferung von Waffen. Die Elite Europas ist gefordert, endlich über Friedensverhandlungen nachzudenken. Es ist bereits fünf vor zwölf.
Ing. Paul Konrad,
1100 Wien
Verhandlung erst nach
Rückzug der Angreifer
Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer rufen zu Friedensverhandlungen im russisch-ukrainischen Krieg auf. Beide bringen einen Friedenswunsch zum Ausdruck, vertauschen aber die Opfer- und Täterrolle absichtlich oder unabsichtlich. Russland hat als Angreifer den Krieg begonnen und könnte diesen jederzeit beenden. Die Ukraine hat diese Möglichkeit als Verteidiger nicht, denn das würde bedingungslose Kapitulation bedeuten und hätte auch sicherheitspolitische Folgen für die EU.
Erfolgreich sind Friedensverhandlungen nur dann, wenn beide Kriegsparteien Kompromisse finden und sich Ziele und Interessen annähern. Vermittler sind in der Regel notwendig, um bei der Suche nach einer gemeinsamen Lösung zu helfen. Solange Russland am Schlachtfeld Erfolgschancen sieht, sind Friedensverhandlungen auf gleicher Augenhöhe ziemlich unwahrscheinlich.
Nimmt die Weltgemeinschaft das Völkerrecht ernst, dann müssen die russischen Truppen aus der Ukraine abziehen. Macht der Landraub Schule, dann werden nachfolgende Generationen unruhige Zeiten erleben.
Oberst i.R. Kurt Gärtner,
4600 Wels
Hilfe für Erdbebenopfer
statt für die Ukraine
NGOs und diverse Vereine rufen nach Geld für die Erdbebenopfer in der Türkei, weil die Zustellung von Sachspenden angeblich kaum möglich sei. Hat die Türkei nicht eine der größten Armeen der Welt und ist obendrein Nato-Mitglied? Haben die Türkei und die Nato nicht genügend Hubschrauber und geländegängige Kfz, um die diese Zulieferung bewerkstelligen zu können?
Sollte nicht auch unsere Regierung samt EU-Nachbarn, anstatt Steuergelder und Kriegsgerät in die Ukraine zu schicken, lieber Hilfslieferungen ins Katastrophengebiet Türkei und Syrien senden? Hat man einmal ausgerechnet, wie viele widerstandsfähige Unterkünfte man für den Preis eines Leopard-Panzers (kostet 3 bis 7 Millionen Euro) dort aufstellen könnte?
Rudolf Marehard, Hptm aD,
per E-Mail
Zum Gastkommentar von
Sigrid Maurer, 14. Februar
Weniger oder doch
mehr russisches Gas?
In welchem Wolkenkuckucksheim lebt Sigrid Maurer, wenn sie uns freudig von der merklich reduzierten Abhängigkeit von russischem Gas erzählt, gleichzeitig aber die Medien von einer aktuellen Steigerung des russischen Anteils auf 80 Prozent der Gaslieferungen berichten?
Dagmar Hampel,
1130 Wien
Sinnvolle Kontrolle
der Migration
Schlüsselfaktor bei der Zuwanderung ist jedenfalls die Sprache, und man ist schon in der ersten Problemzone, wenn Migranten in Länder gehen, deren Sprache sie nicht beherrschen. Letztlich erfolgt die Eingliederung in eine neue Gesellschaft vor allem über den Arbeitsmarkt, doch mangelnde Ausbildung bildet neben Sprachdefiziten das größte Problemfeld, und es ist auch fraglich, ob Arbeitsplätze in ausreichender Zahl überhaupt vorhanden sind. Und letztlich sind die Vorschriften und Sitten des Ziellandes ohne Wenn und Aber einzuhalten, da sonst die Gefahr von Parallelgesellschaften besteht.
Es hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, wenn man hierzulande nicht unbedingt Menschen möchte, die obige Bedingungen nicht nur nicht erfüllen, sondern zusätzlich ihre eigenen Regulative mitbringen und sich in die überstrapazierten Sozialsysteme einblenden. Nicht nehmen, was kommt, sondern holen, was man braucht, sollte das strategische Leitbild sein.
Mag. Martin Behrens,
1230 Wien
Das Recht auf Unterricht
in der Muttersprache
Am 21. Februar erinnert uns die Unesco mit dem "Tag der Muttersprache" an die Bedeutung der Sprachpflege. Der Schutz der sprachlichen und kulturellen Vielfalt ist inzwischen ein fester Bestandteil der Verfassung demokratischer Staaten geworden.
Auch die Republik Österreich bekennt sich in Artikel 8 (2) des Bundesverfassungsgesetzes zu ihrer gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt. Dadurch wird von Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung den Schulen die Möglichkeit für muttersprachlichen Unterricht in allen Sprachen geboten, sofern der Bedarf angemeldet wird und personelle Ressourcen vorhanden sind.
Während allerdings 26 Volksgruppen in Österreich in den Genuss dieses Angebots kommen, kämpfen Angehörige der kroatischen Volksgruppe aktuell um das Recht auf Kroatisch als eigenständiges Unterrichtsfach. Auch dort, wo sich Kroatisch aufgrund der hohen Teilnehmerzahl etablierte, wie etwa in Vorarlberg, wurde es von der Bildungsdirektion gnadenlos abgeschafft, womit Kindern kroatischer Herkunft ihr Recht verweigert wurde. Jeglicher Appell, um Kroatisch wieder als Unterrichtsfach anzubieten, seitens der Lehrerin und entsetzter Eltern aus Vorarlberg an die Bildungsdirektion, Parlamentsabgeordnete und das Bildungsministerium fand bisher kein Gehör.
Lidija Mihalic, Kroatische
Elterngemeinde Vorarlberg