Gas als Energiequelle
ist weiterhin wichtig

"Raus aus Gas bis 2040" ist ein hehres Ziel - allerdings bin ich keineswegs davon überzeugt, dass dieses Ziel erreichbar ist. Ich gehe davon aus, dass auch nach 2040 in Österreich ein nicht unerheblicher Bedarf für Erdgas bestehen wird. Die Erschließung neuer Gasvorkommen in Österreich sollte deshalb nicht leichtfertig vom Tisch gewischt werden. Sollte 2040 im Inland tatsächlich überhaupt kein Bedarf mehr für Erdgas bestehen - für ganz Europa wird das nicht zutreffen -, ließe sich das Gas leicht über schon bestehende Pipelines exportieren. Davon unabhängig wäre es jedoch kein Fehler, die Abhängigkeit von Russland so weit wie möglich zu verringern.

Eugen Mertins,

1160 Wien

Mehr Vollzeitarbeit statt Teilzeitbeschäftigung

Die Gedankengänge von Minister Martin Kocher zeugen nicht nur von Realitätsferne, sie sind auch nicht zielführend. Wie viele Eltern können sich 14 Wochen Betreuung in der unterrichtsfreien Zeit leisten? Wie lässt sich eine Vollzeitbeschäftigung mit der Pflege Angehöriger vereinbaren?

Zielführender wären die ganztägige und ganzjährige Öffnung der Schulen und Kindergärten bei Reduzierung der Urlaubsansprüche der Lehrenden auf maximal sechs Wochen (wie in der Wirtschaft üblich) sowie eine AMS-Zeitarbeitsfirma zur Vermittlung von kurzfristigen Beschäftigungsmöglichkeiten neben einem Teilzeitarbeitsverhältnis. Zu adressieren wären auch die nicht berufstätigen Frauen, die damit Perspektiven für ein selbständiges Leben erhalten.

Dr. Erne Hackl,

5201 Seekirchen

Maßnahmen für eine freundlichere Zukunft

Für jede humanistisch, christlich oder sozialdemokratisch gesinnte Partei sollte angesichts der hohen Teuerung und des Fachkräftemangels die Umsetzung der folgenden Forderungen eine Selbstverständlichkeit sein:

Einführung der 32-Stunden-Woche mit entsprechender Aufgabenreduktion für die Arbeitskräfte und vollem Lohnausgleich für die unteren Einkommensgruppen (durch innerbetriebliche Umverteilung der Lohnsumme). Zirka vier bis sechs Arbeitskräfte könnten damit einen neuen Arbeitsplatz schaffen und sich die Arbeit untereinander aufteilen.

Ein gesetzlicher Mindest-Stundenlohn von 13 Euro netto, der halbjährlich an die Inflation (und an Lohnabschlüsse über der Inflationsrate) angepasst wird.

Das Recht auf Altersteilzeit ab 55 Jahren (26 Wochenstunden), wenn man 30 Vollzeitarbeitsjahre in Österreich nachweisen kann. Wer unter 120 Prozent des gesetzlichen Mindestlohns verdient, bekommt die Differenz von AMS/ PVA ausgeglichen. Damit könnte das tatsächliche Pensionsantrittsalter an das gesetzliche angenähert werden.

Eine Nettoersatzrate von 75 Prozent für Arbeitslose.

Familienfreundlichere Ladenschlusszeiten um 18 Uhr, samstags um 12 Uhr und sonntags alles zu - auch an Bahnhöfen.

Drei verpflichtende Gratis-Kindergartenjahren in öffentlichen Kindergärten zum Erwerb von Sozialkompetenz und Sprachfertigkeiten.

Tempo 80/100 und zügiger Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel.

Flächendeckenden Investitionen in die Energiewende.

Die damit beabsichtigten Ziele sind bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für viele sowie weniger Arbeits- und Verkehrsunfällen und durch Stress ausgelöste Zivilisationskrankheiten. Es erscheint mir wichtig, die vielen gut ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Krankenschwestern, die ihre Jobs aufgegeben haben, mit attraktiven Angeboten zurückzugewinnen - damit wir für eine höhere Frauenerwerbsquote und die nächste Gesundheitskrise gut gerüstet sind.

Franz Molitor,

per E-Mail

Zur Kolumne von Konrad Paul Liessmann, 11. Februar

Die Orte und Rolle
der Wissenschaft

Schon die brillanten und so unglaublich wichtigen Beiträge von Konrad Paul Liessmann wären Grund genug, für die Erhaltung der einzigartigen "Wiener Zeitung" zu kämpfen!

Christina Vossoughi,

per E-Mail

Es sich mit den
Wählern verscherzen

Diejenigen von ÖVP und Grünen, die die Einstellung der Printausgabe der "Wiener Zeitung" - der ältesten Zeitung der Welt - betreiben, sollten darüber nachdenken, ob diese katastrophale Maßnahme nicht sehr viele bürgerliche Leser dazu bringen wird, Parteien, die die Einstellung betreiben, in Zukunft nicht mehr zu wählen. Die "Wiener Zeitung" ist zu wichtig, um irgendwelchen quasi modernen Medienmaßnahmen zum Opfer zu fallen.

Dr. Norbert van Handel,

4652 Steinerkirchen a.d. Traun