Zum Artikel von Max Haller
im "extra", 25. Februar

Österreichs Sprachpolitik gegenüber Minderheiten

Vielen Dank für die drei Texte zu den Minderheitensprachen in der Beilage "extra": So etwas findet sich nur in der von mir sehr geschätzten "Wiener Zeitung".

Zum Beitrag von Max Haller: Ein Vergleich der Slowenischsprachigen in Kärnten mit den Ladinischsprachigen in Südtirol fällt vielleicht noch drastischer aus als der mit den Deutschsprachigen. Volkszählung 1910: 66.463 Slowenischsprachige in Kärnten gegenüber 9.300 Ladinischsprachigen in Südtirol. Volkszählung 2001 (die letzte in Österreich): 12.554 gegenüber 20.130. Dies ist das Ergebnis einer minderheitenfeindlichen Sprachenpolitik der Zweiten Republik den eigenen Minderheiten gegenüber - ganz im Gegensatz zur Politik als Schutzmacht der Deutschsprachigen in Südtirol, für die das "Südtirol-Paket" ausgehandelt wurde.

Nur ein Beispiel: Mit dem Schulorganisationsgesetz 1962 wurde die achtjährige Volksschule abgeschafft, und plötzlich waren nur noch vier Jahre Unterricht in den Volksgruppensprachen übrig - in den Hauptschulen "vergaß" man auf eine bilinguale Regelung.

Auch die vielgelobte, aber nach meinem Erachten beschämende Ortstafelregelung von 2011 ist zu nennen: Obwohl bei großzügiger Interpretation des Staatsvertrags zweisprachige Ortstafeln in ganz Südkärnten anzubringen wären, wurde nicht einmal der VfGH-Vorschlag von circa 10 Prozent umgesetzt. Und Burgenlandkroatisch ist mittlerweile auf der Unesco-Liste der gefährdeten Sprachen gelandet.

Der im Artikel zitierte Claus Gatterer hat einmal gemeint, dass man die Rechte, die man für "seine" Minderheiten im Ausland fordert, auch den Minderheiten im eigenen Land gewähren müsse. In Österreich ist keine Rede davon. Die Sprachenpolitik gegenüber den autochthonen Sprachminderheiten ist wohl eines der dunkelsten Kapitel der Zweiten Republik.

Rudolf de Cillia,

1020 Wien

Wissenschaftsartikel
der "Wiener Zeitung"

Ich freue mich sehr darüber, dass Astronomie und Raumfahrt in der "Wiener Zeitung" einen so hohen Stellenwert haben, belegt durch zahlreiche (Sonder-)Berichte, auch im "extra" am Wochenende. Ich hoffe auch sehr, dass für die Printausgabe der "Wiener Zeitung" eine Lösung gefunden wird, denn die "Wiener Zeitung" ist ein singulärer Lichtblick in der österreichischen Medienlandschaft.

MMag. Dr. Tanja Rindler-Daller, Universität Wien,
Institut für Astrophysik