Wer Aggressor ist und
wer sich verteidigt
Es ist traurig, dass es Menschen gibt, die in einem Angriffskrieg nicht zwischen Aggressor und Verteidiger unterscheiden können. Aggression liegt vor, wenn ein Staat militärische Gewalt gegen die Souveränität, die territoriale Integrität oder die politische Unabhängigkeit eines anderen Staates einsetzt. Verteidigung ist ein Recht und unter gewissen Umständen eine moralische Pflicht. Zur Erinnerung: Russland hat am 24. Februar 2022 die Ukraine aus mehreren Richtungen überfallen.
Kurt Gärtner,
4600 Wels
Eine Bitte um Frieden
mit zwei Siegern
Ich wünschte, Wien wäre der Ort, wo einander der russische und der ukrainische Botschafter im Beisein der Weltöffentlichkeit begegnen würden und jeder von ihnen eine Friedensbotschaft in Gestalt einer Goldmünze empfangen würde, weil es zwei Sieger geben soll. Die eine (früher eigene) Goldmünze, aus der Zeit des am schwersten betroffenen Siegers des Zweiten Weltkrieges, als Ermutigung für Russland, das Neue anzuerkennen und - wie der Philharmoniker für Österreich - eine neue Goldmünze(nfamilie) zu prägen. Die andere Goldmünze für die Ukraine würde aus der Schweiz stammen, einem anderen Alpenland, das mit seiner Neutralität in Europa sehr anerkannt ist und weder der EU noch der Nato angehört und - trotz unterschiedlicher Größe - vielleicht als Vorbild für eine Zukunft der Ukraine gelten könnte.
Ja, und dann würden die Botschafter diese Friedensbotschaften an ihre Vorgesetzten, die Außenminister weitergeben, die wiederum zu deren Vorgesetzten gehen, die jeweilige Münze zeigen und sagen würden: Dies ist der Wunsch der Welt und unsere Bitte - wir bitten um Frieden!
Holger Blisse,
per E-Mail
Westliche Illusionen hinsichtlich Russlands
Die Forderung nach Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist zwar nachvollziehbar, aber illusorisch. Wie will man Wladimir Putin an den Verhandlungstisch bringen? Das ginge nur nach einer freiwilligen Entscheidung der Ukraine, sich ins russische Staatsgebiet einverleiben zu lassen. Das kann nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden! Sind wir doch froh, dass sich die Ukrainer so mutig den Russen in den Weg stellen. Sie verteidigen dadurch auch unsere Freiheit. Angesichts der blauäugigen Abrüstungspolitik der westeuropäischen Staaten (mit Ausnahme der Schweiz!) wäre Putin, wenn er wollte, in wenigen Tagen in Lissabon.
Glücklicherweise gibt es noch den "Schutzschild" USA. Deren Politik ist in vielen Punkten zu kritisieren. Aber wenn wir unsere demokratischen Werte ernst nehmen, bleibt uns nichts anders übrig, als uns voll auf die USA zu verlassen; unsere Freundschaftspolitik mit Putin wegen des Energiesektors war ein Irrweg.
Günter Braun,
1020 Wien